Erschienen in:
01.12.2014 | Schwerpunkt
Evaluierung des Pharynxquerschnitts in der Diagnostik der obstruktiven Schlafapnoe bei Männern mit Normalgewicht und Präadipositas
verfasst von:
L. Schwarz, M. Glos, C. Pilz, A. Blau, C. Garcia, M. Platzeck, I. Fietze, T. Penzel
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es besteht zunehmend Bedarf, Screeningmethoden für Hochrisikogruppen der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) zu entwickeln. Gemäß Studien kann eine Erhöhung des Apnoe-Hypopnoe-Indexes bei adipösen Patienten mit einer Funktionsstörung, bei normalgewichtigen Probanden mit einer Strukturveränderung des Pharynx assoziiert sein. Das Pharyngometer ist in der Lage, über akustische Reflektionen den retroglossalen Querschnitt darzustellen und so die Obstruktionen zu lokalisieren.
Design und Methoden
Es wurde eine prospektive klinische Studie mit 65 männlichen Personen durchgeführt, um die Bedeutung der Struktur- und Funktionsveränderung des Pharynx für die Entstehung der obstruktiven Schlafapnoe aufzuzeigen. Hierzu wurde der mittlere und kleinste pharyngeale Querschnitt im Sitzen und im Liegen bei Exspiration von 31 normal- bzw. übergewichtigen OSA-Patienten pharyngometrisch ermittelt und mit einer normal- bzw. übergewichtigen Kontrollgruppe (34 Teilnehmer) verglichen. Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) wurde mittels Polysomno- bzw. Polygraphie bestimmt.
Ergebnisse
Bei Betrachtung der Korrelationen ergibt sich in der Gruppe der OSA-Patienten eine signifikante negative Korrelation zwischen dem AHI und dem mittleren Querschnitt im Liegen bei Exspiration (Pearson-Koeffizient = − 0,439, p < 0,05). Beim Vergleich der pharyngometrischen Parameter im t-Test zeigt sich bei der Auswertung des mittleren Querschnitts im Sitzen, dass lediglich die normalgewichtigen Kontrollprobanden einen signifikant größeren Querschnitt aufweisen als die gematchten OSA-Patienten (p < 0,05). Bei Auswertung der Untersuchungsergebnisse im Liegen präsentiert sich ein durchgehend größerer Querschnitt bei den Kontrollprobanden (p < 0,05).
Schlussfolgerung
Die Pharyngometrie stellt eine nichtinvasive und schnelle Methode zur geometrischen Evaluierung des Rachenraums dar. Eine Anwendung für das Screening von Hochrisikopatienten sowie für die Therapieevaluation und funktionelle Erforschung der OSA sind denkbar.