Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Evolution und Infektionsbiologie neuer Influenza-A-Viren mit pandemischem Potenzial
verfasst von:
Prof. Dr. H.D. Klenk
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Influenza-A-Viren kommen natürlicherweise in großer Vielfalt bei Wasservögeln vor. Aufgrund einer hohen genetischen Flexibilität können sie sich bei der Übertragung auf eine andere Spezies (Huhn, Schwein, Mensch) an den neuen Wirt anpassen und dann zum Ausbruch von Tierseuchen und Influenzapandemien führen. Wegen nachgewiesener Humanpathogenität und fehlenden Immunschutzes der Bevölkerung gelten H5N1-, H7N7-, H9N2- und H2N2-Viren als Erreger mit hohem pandemischem Potenzial. Der unerwartete Ausbruch einer H1N1-Pandemie im Jahr 2009 zeigt jedoch, dass die Zuverlässigkeit solcher Vorhersagen begrenzt ist. Wirtsspezifität, Pathogenität und Übertragbarkeit der Viren beruhen auf dem komplexen Wechselspiel der viralen Proteine mit zellulären Faktoren. Zentrale Rollen spielen dabei Rezeptorspezifität und Fusionsaktivität des Hämagglutinins, Kerntransport der Polymerase und Interferonantagonismus des NS1-Proteins.