Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Experimentelle und therapeutische Neuromodulation von Emotion und sozialer Kognition mit nichtinvasiver Hirnstimulation
verfasst von:
C. Mielacher, D. Scheele, Prof. Dr. Dr. R. Hurlemann, M.Sc.
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist nicht nur eine höchst elegante Methode, um in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung mittels transienter Läsionen kausale Struktur-Funktions-Zusammenhänge zu untersuchen, sondern auch aus klinischer Sicht ein vielversprechendes Verfahren für die Augmentationstherapie bei mittel- bis schwergradigen depressiven Episoden. Dieser Übersichtsartikel skizziert die methodischen Grundlagen der TMS und beleuchtet das neuromodulatorische Potenzial des Verfahrens anhand jüngster Studienergebnisse, die in den Domänen Emotionsregulation und soziale Kognition erzielt wurden. Vor diesem empirischen Hintergrund wird deutlich, dass präklinische Studien an gesunden Probandenkollektiven von eminenter Bedeutung sind, um innovative Stimulationsprotokolle zu entwickeln und funktionell relevante Zielorte zu definieren, die in klinischen Studien auf ihr therapeutisches Potenzial geprüft werden können. Des Weiteren werden die Perspektiven und Grenzen einer individualisierten TMS-Neuronavigation auf der Basis von aufgabenunabhängigen Konnektivitäts- und aufgabenspezifischen Aktivitätsmessungen aufgezeigt.