Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Extrakorporale Membranoxygenierung bei Kindern
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 6/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Kinder, die künstlich beatmet werden müssen, stellen eine Risikogruppe mit hoher Morbidität und Mortalität dar. Eine schonende konventionelle Beatmung, die Hochfrequenzoszillationsventilation und neuere Behandlungsverfahren wie die Therapie mit Surfactant oder Stickstoffmonoxid haben einige Verbesserungen erbracht. Dennoch ist die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) eine lebensrettende Technik für diejenigen Patienten mit Lungenversagen, bei denen die maximale klinische Therapie nicht greift.
Fragestellung
Dieser Beitrag zeigt das therapeutische Management und die Auswahlkriterien für die ECMO bei Neugeborenen und Kindern ausgehend von den klinischen Zeichen der erworbenen und angeborenen Krankheiten, die zu einem Lungenversagen führen können.
Ergebnisse
Die Diagnoseverteilung und die Überlebensraten sowie der demografische Wandel der ECMO beim Neugeborenen seit dem Beginn der Dokumentation werden aufgezeigt. Im Register der Extracorporeal Life Support Organization (ELSO) wird die Anwendung seit 1986 dokumentiert, die Aufzeichnungen des größten deutschen ECMO-Zentrums in Mannheim reichen bis 1987 zurück. Trotz geänderter Diagnoseverteilung in Richtung angeborener Lungenerkrankungen ist die Überlebensrate bei der ECMO des Neugeborenen deutlich über 70 % geblieben. Auch bei der pädiatrischen ECMO halten sich die Überlebensraten trotz eines komplexeren Patientenguts konstant, wobei die Erfolge bei den jüngsten Patienten ohne Grunderkrankung am höchsten sind.
Schlussfolgerung
Obwohl die Evidenz limitiert ist und nur wenige randomisierte Studien zu Kindern vorliegen, bleibt die ECMO das Sicherheitsnetz für Patienten mit schwerem Lungenversagen. Die Erfahrung gemessen an den jährlichen Fallzahlen spielt für die Ergebnisqualität eine wichtige Rolle.