Erschienen in:
01.12.2014 | Kurzkasuistiken
Follikulotrope Mycosis fungoides
verfasst von:
Dr. J. Baratli, G. Balakirski, M. Megahed
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem Begriff follikulotrope Mycosis fungoides wird eine seltene Variante des CD4-positiven, kutanen T-Zell-Lymphoms Mycosis fungoides beschrieben, die durch eine besondere Epitheliotropie (Adnexotropie) gekennzeichnet ist. Das bedeutet, dass die Hautadnexe, vor allem die Haarfollikel, durch das Einwandern von Infiltratzellen besonders betroffen sind.
Fallpräsentation
Unser Patient litt seit 20 Jahren an juckenden Hautveränderungen, die unter der Diagnose atopische Dermatitis eingeordnet wurden. Die Diagnose konnte durch die Entnahme einer Probebiopsie gesichert werden. Im vorliegenden Fall konnten wir mit alleinigen topischen Maßnahmen keine Beschwerdebesserung erreichen, sodass eine Systemtherapie zügig eingeleitet worden ist. Unter der systemischen Therapie mit Peginterferon-α-2b 25 µg/Woche konnte eine deutliche Besserung des Hautbefundes erreicht werden.
Schlussfolgerung
Aufgrund der polymorphen klinischen Präsentation wird die follikulotrope Mycosis fungoides erst mit Verzögerung und daher oft in einem späteren Stadium als die klassische Mycosis fungoides erkannt. Wir empfehlen daher eine frühzeitige Biopsieentnahme bei Auftreten von hier beschriebenen therapieresistenten Hautläsionen.