Erschienen in:
01.09.2014 | Schwerpunkt
Funktionelle MRT im Abdomen
Diffusionsbildgebung im Gastrointestinaltrakt
verfasst von:
Prof. Dr. A.G. Schreyer, MBA, L.M. Dendl
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neue Techniken der diffusionsgewichteten Bildgebung in der MRT erlauben auf molekularer Ebene die Darstellung von freien Wasserstoffmolekülen im Interstitium. Die Anwendung dieser Technik im Abdomen und Gastrointestinaltrakt ermöglicht eine neue funktionelle Bildgebung, die im Kontext mit herkömmlichen MR-Sequenzen das Spektrum der MRT-Untersuchung auf funktionelle Fragestellungen erweitern könnte.
Fragestellung
Ergeben sich durch DWI („diffusion weighted imaging“) neue Indikationen oder Antworten bei den klassischen Fragestellungen der Gastrointestinaldiagnostik?
Material und Methoden
Übersicht über das DWI und Auswertung mit kurzer Diskussion wichtiger aktueller Studien zu dem Thema im gesamten Gastrointestinalbereich sowie der Leber.
Ergebnisse
Gerade im Dünndarm und Dickdarm scheint das DWI ein hohes Potenzial zur Darstellung entzündlicher Veränderungen ohne die intravenöse Gabe von MR-Kontrastmittel zu haben. In der MRT der Leber und des Pankreas ermöglicht die Technik unter Umständen eine bessere Differenzialdiagnose und Detektion als ergänzende Untersuchung zur herkömmlichen MRT-Technik.
Schlussfolgerung
DWI hat ein sehr großes Potenzial, die MRT-Untersuchungen des Gastrointestinaltrakts und der parenchymatösen Bauchorgane in den nächsten Jahren stark zu verbessern und die Genauigkeit zu erhöhen. Da die Technik erst seit einigen Jahren langsam in die Routine Einzug nimmt, sind hier dringend große prospektive Studien nötig, die z. T. bereits jetzt vor allem in der Entzündungsdetektion Grund zu Optimismus geben.