Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Gastroenteropankreatische endokrine Tumoren
verfasst von:
Dr. C. Schmid-Tannwald, C.M. Schmid-Tannwald, M.F. Reiser, F. Berger
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Gastroenteropankreatische endokrine Tumoren bilden eine heterogene, seltene Tumorgruppe, die ca. 2 % aller gastrointestinalen Tumoren ausmacht.
Radiologische Standardverfahren
Für die Lokalisation des Primärtumors als auch für das Staging endokriner Tumoren spielen neben der Ultraschalldiagnostik die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Positronenemissionstomographie-Computertomographie (PET-CT) eine entscheidende Rolle.
Methodische Innovationen
Neben dem Primärstaging lassen sich mithilfe der PET-CT mit Somatostatinanaloga auch die Indikation für eine Radionuklidtherapie stellen und der Therapieverlauf dokumentieren.
Leistungsfähigkeit
Das CT-Enteroklysma erreicht nach der Literatur bei Dünndarmtumoren bis 3 cm eine Sensitivität von 84,7 %, eine Spezifität von 96,9 %; mit der Magnetresonanzenterographie (MRE) kann ein neuroendokriner Tumor (NET) des Dünndarms in 93,3 % der Fälle lokalisiert werden. Laut Literatur ist die MRT bei der Detektion pankreatischer NET mit einer Sensitivität zwischen 74 und 100 % der CT überlegen. Die PET-CT ermöglicht die Detektion sehr kleiner Primärtumoren und gilt als sensitivste Methode zur Lokalisationsdiagnostik. Bei der Detektion von Lebermetastasen ist die MRT der CT und der PET-CT überlegen.
Bewertung
Aufgabe der bildgebenden Diagnostik ist es, neben der Lokalisation des Primärtumors und dem Staging, Therapien zu planen und ein Therapieansprechen zu dokumentieren. Die Wahl der verschiedenen bildgebenden Verfahren hierfür ist abhängig von der Lokalisation des Primärtumors.
Empfehlung für die Praxis
Da gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) überwiegend hypervaskularisiert sind, ist eine biphasische Untersuchungstechnik nach Kontrastmittelgabe in arterieller und venöser Phase für die Abklärung von Primärtumoren und Metastasen sowohl in der CT wie in der MRT obligat. Für das Ganzkörperstaging kommen vorrangig CT und PET-CT zum Einsatz.