Erschienen in:
01.06.2015 | Schwerpunkt
Gastroparese
Definition, Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Dr. U. von Arnim
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Die Gastroparese ist ein Syndrom, das in Abwesenheit einer mechanischen Obstruktion durch eine objektivierbar verzögerte Magenentleerung in Verbindung mit den Leitsymptomen Übelkeit, Erbrechen, vorzeitiges Sättigungsgefühl, Oberbauchschmerzen und Blähungen charakterisiert ist. Idiopathische Faktoren, Diabetes mellitus und postoperative Situationen stellen die häufigsten Ursachen dar. Drei diagnostische Methoden werden eingesetzt, um eine verzögerte Magenentleerung zu verifizieren und zu objektivieren: die Magenentleerungsszintigraphie als Goldstandard, die kabellose Motilitätskapsel und der 13C-Octanoat-Atemtest. Zu den Zielen der medikamentösen Therapie zählen die Normalisierung des Ernährungszustands, die Optimierung der Blutzuckereinstellung und die Symptomlinderung in Verbindung mit einer verbesserten Magenentleerung. Als Erstlinientherapie werden prokinetisch wirksame Substanzen verabreicht. Stehen Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund, kommen antiemetisch wirksame Substanzen zur Anwendung. Eine Magenschrittmacherimplantation und operative Verfahren sind weitere therapeutische Alternativen.