Gehäuft Hautinfektionen bei gestressten Kindern

Auszug

_ Hautmanifestationen können auf die Spur eines körperlichen Missbrauchs von Kindern führen. Einerseits entwickeln Kinder, die hohem Stress ausgesetzt sind, gehäuft Haut- und auch Ohrinfektionen, berichtete Prof. Dr. Uwe Gieler aus Gießen; andererseits können psychische Belastungen zu obsessivem oder impulsivem Verhalten und zum Beispiel zum Skin-Picking-Syndrom führen. In einer 10-Jahres-Studie in Bahrain bei insgesamt 237 Kindern, die physischer Gewalt ausgesetzt waren, wurden bei 60 % Hautmanifestationen dokumentiert, berichtete Gieler; Frakturen oder Kopfverletzungen lagen „nur“ bei jeweils 10 % der Kinder vor. Vor allem Skin-Picking und andere Selbstverletzungen der Haut, etwa durch ständiges Kratzen, sind bei körperlich missbrauchten Kindern häufig. Zur Klärung ist ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis wichtig, sagte Gieler. Auch körperdysmorphe Störungen können ein Hinweis auf familiäre Gewalt sein. Die Störung sollte möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden, da sonst die Prognose schlecht sei. …