nach oben

Erschienen in:

05.02.2016 | Zertifizierte Fortbildung

Glaubensvorstellung, inhaltliche Denkstörung, Dysfunktionalität

Gesunde Religiosität oder religiöser Wahn?

verfasst von: Prof. Dr. med. Joachim Heinrich Demling

Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 2/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Eine sichere Unterscheidung „gesunder“ Religiosität von religiösem Wahn ist meist möglich, kann aber in Einzelfällen, etwa bei sehr intensivem Glaubensleben mit ausgefallenen spirituellen Praktiken, schwierig sein. Das Wissen um psychodynamische Zusammenhänge sowie die Abgrenzung von Wahn und gesunder Religiosität sind für das Verständnis des Störungsbildes wesentlich. Die Therapie des religiösen Wahns ist mehrgleisig, bedarf besonderer Sensibilität und sollte auch die gesunden religiösen Anteile des Patienten berücksichtigen.

Ideler KW. Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Halle (Saale): Schwetschke CA und Sohn; 1847

Ideler KW.Versuch einer Theorie des religiösen Wahnsinns. Ein Beitrag zur Kritik der religiösen Wirren der Gegenwart. Erster Theil. Die Erscheinungen des religiösen Wahnsinns. Halle (Saale): Schwetschke CA und Sohn; 1848

Ideler KW. Versuch einer Theorie des religiösen Wahnsinns. Ein Beitrag zur Kritik der religiösen Wirren der Gegenwart. Zweiter Theil. Die Entwickelung des religiösen Wahnsinns. Halle (Saale): Schwetschke CA und Sohn; 1850

v. Krafft-Ebing R. Die religiöse Verrücktheit. In ders.: Lehrbuch der Psychiatrie auf klinischer Grundlage für practische Ärzte und Studirende. Band I. Die Allgemeine Pathologie und Therapie des Irreseins. Stuttgart: Enke; 1879

v. Krafft-Ebing R. Die religiöse Paranoia. In ders.: Lehrbuch der Psychiatrie auf klinischer Grundlage für praktische Ärzte und Studierende. Stuttgart: Enke, 7. Auflage, 1903

Mohr S, Pfeifer S. Delusions and hallucinations with religious content. In: Huguelet P, Koenig HG (eds.) Religion and Spirituality in Psychiatry. Cambridge, New York et al: Cambridge University Press 2009, 81–96CrossRef

Workman J. Insanity of the religious-emotional type, and its occasional physical relations. Am J Insanity 1869; 26: 33–48

James W. Die Vielfalt religiöser Erfahrung. Eine Studie über die menschliche Natur. Olten, Freiburg i. Br.: Walter; 1979 (Original: „The Varieties of Religious Experience. A Study in Human Nature“. Edinburgh: The Gifford Lectures; 1901/02)

Appelbaum PS, Robbins PC, Roth LH. Dimensional approach to delusions: comparison across types and diagnoses. Am J Psychiatry 1999; 156: 1938–43PubMed

10.

https://de.wikipedia.org/wiki/Religiöser_Wahn

11.

Utsch M. Wenn Religiosität krank macht: Fakten und Folgen. In: Utsch M (Hrsg.) Pathologische Religiosität. Genese, Beispiele, Behandlungansätze. Stuttgart: Kohlhammer 2012, 11–36

12.

Pfaff M, Quednow BB, Brüne M, Juckel G. Schizophrenie und Religiosität- eine Vergleichsstudie zur Zeit der innerdeutschen Teilung. Psychiat Praxis 2008; 35: 240–46CrossRef

13.

Kaiser P. Besonderheiten in der Behandlung religiöser Patienten. In: Utsch M (Hrsg.) Pathologische Religiosität. Genese, Beispiele, Behandlungansätze. Stuttgart: Kohlhammer 2012, 37–66

14.

Huang CLH, Shang CY, Shieh MS, Lin HN, Su JC. The interactions between religion, religiosity, religious delusion/hallucination, and treatment-seeking behavior among schizophrenic patients in Taiwan. Psychiat Res 2011; 187(3):347–53CrossRef

15.

Getz GE, Fleck DE, Strakowski SM. Frequency and severity of religious delusions in Christian patients with psychosis. Psychiat Res 2001; 103: 87–91CrossRef

16.

Faust V. Wahnhafte Störungen. In: Faust V, Fröscher W, Hole G. Von Amok bis Zwang. Heidelberg et al: ecomed Medizin, Band 2, 215–22; 2013

17.

Bucher AA. Psychologie der Spiritualität. Handbuch. Weinheim, Basel: Beltz; 2007

18.

Jaspers K. Allgemeine Psychopathologie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 9. Auflage 1973

19.

Schneider K. Klinische Psychopathologie. Stuttgart: Thieme, 11. Auflage 1976

20.

Gruehn W. Religionspsychologie. Breslau: Hirt; 1926

21.

Schneider K. Zur Einführung in die Religionspsychopathologie. Tübingen: Mohr; 1928

22.

Meissner WM. The phenomenology of religious psychopathology. B Menninger Clin 1991; 55(3): 281–98

23.

Wing JK, Cooper JE, Sartorius N: Die Erfassung und Klassifikation psychiatrischer Symptome: Beschreibung und Glossar der PSE (Present State Examination) - ein Verfahren zur Erhebung des psychopathologischen Befundes. Übersetzung v. Cranach M, Strauß G. Weinheim: Beltz; 1982

24.

Kaiser P. Religion in der Psychiatrie. Eine (un)bewusste Verdrängung? Göttingen: V&R unipress; 2007

25.

Dilling H, Mombour W, Schmidt MH (Hrsg.) Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Huber, 4. Auflage 2000

26.

Peters HU. Lexikon Psychiatrie Psychotherapie Medizinische Psychologie. München: Urban & Fischer, 6. Auflage 2011

27.

Hole G. Der Glaube bei Depressiven. Religionspsychopathologische und klinisch-statistische Untersuchung. Stuttgart: Enke; 1977

28.

Tölle R. Emotional überbewertete Vorstellungen. In ders.: Wahn. Seelische Krankheiten, geschichtliche Vorkommnisse, literarische Themen. Stuttgart, New York: Schattauer 2008, 132–4

29.

Demling JH, Thierauf P. Zur ärztlichen Einschätzung von „dämonischer Besessenheit“ - ein nicht nur historischer Abriss. Wege zum Menschen 2010; 62 (4): 332–49CrossRef

30.

Hole G. Religiöser Fanatismus und religiöser Wahn. In ders.: Fanatismus. Der Drang zum Extrem und seine psychologischen Wurzeln. Freiburg, Basel, Wien: Herder, 156–9; 1995

31.

Ideler KW. Die religiösen Leidenschaften. In ders.: Lehrbuch der gerichtlichen Psychologie. Berlin: Hayn, S. 148–53; 1857

32.

Pfeifer S, Gasser R. Phänomenologie und Psychodynamik des religiösen Wahns. Ein interdisziplinärer Kongress „Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie“, Graz, 11.-13. Oktober 2007. [PDF] Phänomenologie und Psychodynamik des religiösen Wahns

33.

Gasser R. Religiöser Wahn. Eine katamnestische Untersuchung zur Verbindung zwischen religiösem Wahnerleben, belastenden Lebensereignissen und Überzeugungen religiöser Gemeinschaften. Lizentiatsarbeit, Universität Zürich, Philosophische Fakultät I, Psychologisches Institut; 2007

34.

Tölle R. Glaube und Wahn. In ders.: Wahn. Seelische Krankheiten, geschichtliche Vorkommnisse, literarische Themen. Stuttgart, New York: Schattauer 2008, 204-9

35.

Marquardt M, Demling JH. Psychotherapie und Religion: eine Erhebung unter Psychotherapeuten in Süddeutschland. Münster: Lit Verlag; 2015

Titel: Glaubensvorstellung, inhaltliche Denkstörung, Dysfunktionalität
Gesunde Religiosität oder religiöser Wahn?
verfasst von: Prof. Dr. med. Joachim Heinrich Demling
Publikationsdatum: 05.02.2016
Verlag: Springer Medizin
Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 2/2016
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI: https://doi.org/10.1007/s15202-016-1041-4

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

18.04.2024 | Arterielle Hypertonie | Nachrichten

Live-Webinar: Aktuelle Leitlinien bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Springer Medizin

Gesunde Religiosität oder religiöser Wahn?

Zusammenfassung

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

Antihypertensiva schützen auch alte Menschen noch vor Demenz

Fünf Dinge, die im Kindernotfall besser zu unterlassen sind

Delir kann Demenz begünstigen

Manche Gestagene können das Risiko für Meningeome erhöhen

Live-Webinar: Aktuelle Leitlinien bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Springer Medizin

Zusammenfassung

Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2016

Eine internetbasierte Kurzintervention zur Reduktion ungesunden Alkoholkonsums bei jungen Männern

Bewährtes und Neues in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit

Clevere IT-Lösung für ungeliebte Terminservicestellen?

Epilepsie — besseres Therapiemanagement

Multiple Sklerose — B-Zell-Therapien rücken näher

Der Kopf scheint im Schlaf zu explodieren

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

Antihypertensiva schützen auch alte Menschen noch vor Demenz

Fünf Dinge, die im Kindernotfall besser zu unterlassen sind

Delir kann Demenz begünstigen

Manche Gestagene können das Risiko für Meningeome erhöhen