Erschienen in:
01.11.2014 | Vorschule
Gezielte individuelle Förderung von 3- bis 6-Jährigen
Maßnahmen in Kindertageseinrichtungen in sozial benachteiligten Regionen
verfasst von:
Annika Gottschling-Lang, M.A., Marco Franze, Wolfgang Hoffmann
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund:
Je nach Entwicklungsbereich weisen bis zu 17,6 % der Einschüler in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) in den Schuleingangsuntersuchungen Verzögerungen in der Motorik, Sprache oder der sozialen Entwicklung und somit ungünstige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulstart auf . Die Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen (EG) bei 3- bis 6-Jährigen ist seit 2010 durch das Kindertagesförderungsgesetz (KiföG M-V) geregelt. Zur Umsetzung des KiföG M-V werden den Kitas zusätzliche finanzielle Mittel für die gezielte individuelle Förderung (GIF) entwicklungsgefährdeter Kinder bereitgestellt.
Fragestellung:
Die Mittelverwendung wurde im Folgenden untersucht.
Methoden:
Einen teilstandardisierten Fragebogen erhielten 108 Kitas, der Umfang und Verwendung der zusätzlichen finanziellen Mittel sowie durchgeführte Maßnahmen zur GIF erfasste.
Ergebnisse:
Insgesamt liegen Angaben aus 104 Kitas vor (Response: 96,3 %). Diese erhielten im Jahr 2012 durchschnittlich 36.643 € für die GIF. 79,8 % (n = 83) der Kitas nutzten diese Gelder für zusätzliches Personal. Dieses entfiel überwiegend auf Erzieher ohne spezifische (Zusatz-)Qualifikation (89,2 %). Je nach Bereich führen zwischen 12 und 15 Kitas (11,5–14,4 %) konkrete Programme zur Förderung der Bewegung/Motorik, Sprache, sozialen Entwicklung oder der allgemeinen Gesundheit durch.
Diskussion:
Trotz zusätzlicher finanzieller Mittel bleiben die Maßnahmen zur GIF allgemein und dürften sich in Art und Ausrichtung kaum von Kitas ohne finanzielle Förderung unterscheiden. Zusätzliche Gelder wurden überwiegend zur allgemeinen Entlastung des pädagogischen Personals genutzt. Der Zugang des pädagogischen Personals zu existierenden evidenzbasierten Förderprogrammen scheint noch begrenzt.