Erschienen in:
01.11.2014 | Schwerpunktthema: Mosaike in der humangenetischen Diagnostik
Gonosomale Mosaike
verfasst von:
A. Spreiz, PD Dr. med. D. Kotzot
Erschienen in:
medizinische genetik
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Aberrationen der Geschlechtschromosomen sind mit einer Inzidenz von ca. 0,2 % bei Neugeborenen von großer Relevanz. Häufig liegen sie in Form von numerischen und/oder strukturellen Mosaiken vor. Vor allem aufgrund der variablen Verteilung in verschiedenen Geweben ist die Genotyp-Phänotyp-Korrelation schwierig, was besonders bei pränatalen Befunden eine große Herausforderung darstellt und eine genetische Beratung erforderlich macht. Gonosomale Mosaike führen im weiblichen Geschlecht häufig zu den klinischen Symptomen des Turner-Syndroms (v. a. Kleinwuchs und Infertilität) einem potentiell erhöhten Gonadoblastomrisiko bei Vorhandensein einer XY-Zelllinie. Im männlichen Geschlecht sind Klinefelter-Mosaike ebenfalls häufig (bis ca. 20 %). Mosaike für die Karyotypen 47,XXX und 47,XYY werden seltener beobachtet; dies dürfte auch durch den geringen Krankheitswert und die daraus seltener resultierende Untersuchungsindikation begründet sein.