Erschienen in:
22.10.2014 | AKTUELLE MEDIZIN_KRITISCH GELESEN
Heftige Folgen einer Rhinosinusitis
Starke Kopfschmerzen
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. -S. Füeßl
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Ausgabe 18/2014
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Auszug
Eine 75-jährige Frau stellte sich wegen seit zehn Tagen zunehmender Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber sowie einem geschwollenen, geröteten linken Auge in der Nothilfe vor. Das Sehvermögen war nicht eingeschränkt. Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eitriger Ausfluss aus der Öffnung der linken Keilbeinhöhle. Im Labor bestanden eine Leukozytose sowie erhöhte CRP- und D-Dimer-Werte. Im CT mit Kontrastmittel stellten sich eine Verschattung der linken Keilbeinhöhle sowie Füllungsdefekte der linken V. ophthalmica sup. und des Sinus cavernosus dar. Unter der Diagnose einer Sinus-cavernosus-Thrombose wurde die Patientin elf Tage lang mit unfraktioniertem Heparin und anschließend über sieben Wochen hinweg mit Warfarin behandelt. Die fachneurologische Untersuchung ergab noch eine leichte Nackensteifigkeit, weswegen eine Lumbalpunktion erfolgte. Bei neutrophiler Pleozytose im Liquor und Wachstum von Streptococcus constellatus in der Blutkultur und im Nasensekret wurde eine systemische antibiotische Therapie begonnen sowie die Keilbeinhöhle links endoskopisch drainiert. Die Patientin blieb beschwerdefrei. …