Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Hormonelle Kontrazeption und Krebs
verfasst von:
Prof. Dr. G. Emons
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hormonelle Kontrazeptiva („oral contraceptives“, OC) sind die am häufigsten verordneten Medikamente bei Frauen im reproduktiven Alter. Auch geringfügige Modifikationen des Risikos für bestimmte Karzinome durch OC könnten zu relevanten Änderungen ihrer Inzidenzen führen.
Fragestellung
Beeinflussung der Risiken für das Auftreten relevanter Malignome durch Anwendung hormoneller Kontrazeptiva.
Methode
Narrativer Review der Literatur (Pubmed einschließlich 2014); Suchbegriffe: hormonal contraception, cancer.
Ergebnisse
Orale Kontrazeptiva reduzieren deutlich das Risiko für Ovarial- und Endometriumkarzinome. Das Mammakarzinomrisiko wird vorübergehend leicht erhöht, insbesondere bei Einnahmebeginn vor dem 20. Lebensjahr bzw. vor der ersten Schwangerschaft. Bei BRCA-Mutationsträgerinnen sind die Effekte vergleichbar. Die Daten zur Risikomodifikation von Zervix- und kolorektalen Karzinomen sind nicht eindeutig. In der Summe führt die Einnahme oraler Kontrazeptiva nicht zu einem erhöhten Krebsrisiko.