Erschienen in:
01.01.2013 | Übersichten
Hormonersatztherapie und deren Wirkung auf Psyche und Gehirn
verfasst von:
P. Baldinger, G. Kranz, A. Höflich, M. Savli, P. Stein, R. Lanzenberger, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. S. Kasper
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Während der Perimenopause führen hormonelle Schwankungen neben körperlichen Beschwerden auch zu einem gehäuften Auftreten psychischer Symptome wie Stimmungslabilität, depressiven Episoden, Panikattacken und Schlafstörungen. Gerade bei Depressionen und Angst ist die bedeutsame Rolle des Neurotransmitters Serotonin in der Krankheitsentstehung unbestritten, aber nur wenig ist über den Einfluss der Sexualhormone auf das Serotoninsystem bekannt. Dieser Beitrag soll eine Übersicht über die Risikofaktoren für eine depressive Erkrankung im menopausalen Übergang bieten und mögliche Therapieansätze diskutieren: Aktuelle Forschungsergebnisse aus longitudinalen Studien zur Wirksamkeit der Hormonersatztherapie und serotonerg wirkender Antidepressiva in der Behandlung von körperlichen und psychischen Beschwerden in der Perimenopause werden präsentiert. Darüber hinaus werden Studien vorgestellt, die mittels Positronenemissionstomographie und genetischer Methoden versuchen, Effekte der Sexualhormone auf einzelne Komponenten des Serotoninsystems zu erforschen. Die Wechselwirkungen zwischen Östrogen, Progesteron und dem serotonergen System werden beschrieben und die möglichen neurobiologischen und endokrinen Ursachen depressiver Symptome in der Perimenopause beleuchtet.