Erschienen in:
29.09.2015 | Übersichten
HPV-induzierte anale Läsionen
verfasst von:
U. Wieland, Prof. Dr. A. Kreuter
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen des Menschen. Bisher wurden mehr als 200 komplett klassifizierte HPV-Typen beschrieben, von denen die zum Genus alpha gehörenden Typen überwiegend zu Infektionen des Anogenitalbereiches führen. Condylomata acuminata werden in mehr als 90 % durch die Low-risk-Typen HPV6 und HPV11 verursacht. Die Behandlung von Kondylomen kann in ablative (z. B. elektrokaustische Abtragung, oberflächliche Exzision oder Lasertherapie) und topische (z. B. Podophyllotoxin, Trichloressigsäure, Imiquimod) Verfahren eingeteilt werden und ist abhängig von der Größe, Lokalisation, Morphologie und anatomischen Region der Läsionen. Rezidive nach Therapie sind häufig. Aus diesem Grund spielen im klinischen Alltag Kombinationstherapien (z. B. topisch und ablativ) eine wichtige Rolle. Menschen mit HIV-Infektion, insbesondere HIV-positive Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), haben ein stark erhöhtes Risiko für das Auftreten von analen Dysplasien und Analkarzinomen. Condylomata acuminata und ein großer Anteil von analen Dysplasien und Analkarzinomen sind durch prophylaktische HPV-Impfung verhinderbar.