Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Hypertonie-Update 2014
Neue Leitlinien kritisch betrachtet
verfasst von:
Prof. Dr. M. van der Giet, W. Zidek
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die arterielle Hypertonie ist immer noch die wesentliche Volkskrankheit in Deutschland. Über 60% der über 60-jährigen Patienten entwickeln einen Bluthochdruck, und die Folgen sind für die Patienten durch Schlaganfall oder auch Herzinfarkt nicht selten sehr dramatisch. In den letzten Jahren gab es zahllose Studien, die den Einfluss der antihypertensiven Therapieoptionen auf Morbidität und Mortalität der Patienten untersucht haben.
Ziel
In dieser sollen die aktuellen Leitlinien zur Hypertonietherapie dargestellt und zusammengefasst werden.
Material/Methoden
Mehrere internationalen Hypertonie-Fachgesellschaften haben in den letzten Jahren überarbeitete Empfehlungen zur rationalen und auch ressourcenschonenden Diagnostik und Therapie der arteriellen Hypertonie vorgelegt. Insbesondere die Zielwerte wie auch die therapeutischen Ansätze wurden überarbeitet. Es gilt für fast alle Patientengruppen der Zielblutruck von unter 140/90 mmHg. Bei älteren Patienten über dem 80. Lebensjahr wird ein Blutdruck bis 150 mmHg systolisch toleriert. In der Therapie wird bei komplizierten Hypertonieformen eine frühe antihypertensive Kombinationstherapie empfohlen. Besonderen Stellenwert in der antihypertensiven First-line-Therapie haben ACE-Hemmer bzw. Angiotensinrezeptorblocker, Kalziumantagonisten oder auch Thizaiddiruetika.
Diskussion
Die zum Teil sehr ambitionierten Empfehlungen zur Blutdrucktherapie vom Beginn des Jahrhunderts wurden in aktuellen Therapieleitlinien erheblich gelockert. Vor allem eine Kombinationstherapie verschiedener Antihypertensiva rückt zunehmend in den Vordergrund der Therapieoptionen.