Erschienen in:
23.02.2015 | Schwerpunkt_CME
Unterschätztes Risiko bei geriatrischen Patienten
Hypertonieassoziierte Sturzneigung
verfasst von:
PD Dr. Markus Tölle
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Über eine lange Zeit stellte sich die Frage, wie die Anzahl an nicht behandelten Hypertonikern reduziert werden kann, welche Blutdruckzielwerte für die beste Versorgung unserer Patienten angestrebt werden sollten und wie die Anzahl an kontrolliert behandelten Hypertonikern gesteigert werden kann. Neben den Vorteilen einer antihypertensiven Therapie auf das kardiovaskuläre Überleben stellen therapieassoziierte Nebenwirkungen in der Praxis häufig große Probleme dar. Bei geriatrischen Patienten sind sowohl die arterielle Hypertonie als auch die erhöhte Sturzgefährdung bedeutsame Faktoren. Daneben zeigen sich in der geriatrischen Bevölkerung gehäuft Nebenwirkungen einer antihypertensiven Therapie, die unter Umständen erhebliche Auswirkungen auf die individuelle Morbidität und Mortalität haben. Ein wichtiger pathophysiologischer Mechanismus für Stürze ist die orthostatische Hypotonie. Diese tritt sowohl bei schwerer unkontrollierter Hypertonie aber auch unter einer antihypertensiven Therapie gehäuft auf. Durch die Erhöhung der Sturzneigung mit der konsekutiven Gefahr einer schweren körperlichen Verletzung (Hüftfraktur, intrazerebrale Verletzung) und anschließender Verminderung der funktionellen Eigenständigkeit des Patienten bestehen erhebliche Risiken. Daher ist es wichtig, auf der einen Seite geriatrische Patienten mit unkontrollierter Hypertonie zu identifizieren und zu behandeln und auf der anderen Seite die antihypertensive Therapie mit Augenmaß zu beginnen und im Verlauf kontinuierlich zu überwachen.