Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Immunsuppressive Therapie der Lupusnephritis
verfasst von:
PD Dr. J. Weinmann-Menke, D. Sollinger
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine autoimmune Systemerkrankung unklarer Ätiologie, die nahezu jedes Organsystem betreffen kann, wobei die Nierenbeteiligung (Lupusnephritis, LN) entscheidend für die Morbidität und Mortalität der Patienten ist. Dies wird zum einen durch die LN-bedingte Niereninsuffizienz sowie durch die notwendige starke immunsuppressive Therapie maßgeblich beeinflusst. Bis zu 50% der Patienten mit SLE haben bereits bei der Diagnosestellung klinische Zeichen einer Nierenbeteiligung. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es bei über 60% der Patienten mit SLE zu einer Nierenbeteiligung
Ergebnisse
Die Infiltration der Niere durch T-Zellen und Makrophagen (Mø; mononukleäre Zellen) ist neben der Ablagerung von Immunglobulinen ein wichtiges histomorphologisches Kennzeichen der LN und hat auch eine prognostische Bedeutung. Insbesondere die glomerulären Veränderungen korrelieren mit der klinischen Präsentation, dem Verlauf und dem Ansprechen der Therapie der LN. Die LN wird entsprechend dem histologischen Erscheinungsbild in 6 Klassen unterteilt [ISN (International Society of Nephrology)/RPS (Renal Pathology Society)-Klassifikation 2004]. Da sich die Therapie der LN an dieser Klassifikation orientiert, ist die Durchführung einer Nierenbiopsie bei Verdacht auf das Vorliegen einer LN notwendig. Basis der Therapie einer jeden LN ist die optimale Blutdruckeinstellung und die Blockade des Renin-Angiotensin-Systems als antiproteinurisch und wahrscheinlich immunmodulatorisch wirksame Komponente.
Schlussfolgerung
Abhängig vom Vorliegen der Klasse der LN erfolgt bei Klasse III, IV und V sowie ggf. auch bei Klasse II eine immunsuppressive Therapie. Bei Vorliegen einer LN Klasse I und VI besteht keine Indikation zur immunsuppressiven Therapie.