Erschienen in:
01.08.2014 | Kasuistiken
Implantation eines Femurteilersatzes nach periprothetischer Femurfraktur
Operation bei einliegender Knietotalendoprothese und winkelstabiler Plattenosteosynthese
verfasst von:
Dr. C. Herren, M.J. Ringe, U. Rietkötter, R. Sobottke, J. Siewe, M. Graf
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Modulare Megaprothesen werden aufgrund der steigenden Anzahl der implantierten Prothesen an Knie- und Hüftgelenk eine immer größere Rolle in der Revisionschirurgie spielen. Durch größere Mobilität der Patienten und dem Wunsch nach guter postoperativer Funktionalität war die Forderung nach geeigneten Prothesentypen hoch – bereits durch den Einsatz modularer Implantatsysteme in der orthopädisch-chirurgischen Onkologie konnten erste Langzeiterfahrungen mit Megaprothesen gewonnen werden. Unter Berücksichtigung des klinischen Erscheinungsbildes unserer 58-jährigen Patientin (Adipositas Grad III, BMI 58) und der 3. Revisions-Operation bei Zustand nach 2 periprothetischen Frakturen, erhielt die Patientin eine Megaprothese (Mega-C-System, Fa. Link, Hamburg), um möglichst gute klinische Funktionalität bei gleichzeitiger Stabilität des Kniegelenks zu gewährleisten. Insgesamt zeigen sich 3 Monate nach Implantation nach anfänglicher sehr guter Mobilität, radiologische und klinische Indizien für eine Prothesenlockerung. In der Folge erhielt die Patientin die nun 4. Revisionsoperation mit Explantation der modularen Prothese und Implantation eines totalen Femurersatzes. Postoperativ zeigt die Patientin nach erfolgter Rehabilitation eine gute klinische Funktionalität. Jedoch ist aufgrund fehlender Datenlage zu Langzeitergebnissen die Verwendung von Megaprothesen zurückhaltend zu bewerten und sollte nicht zum Standardimplantat in der periprothetischen Gelenkchirurgie verwendet werden. Zudem zeigt unser Beispiel das hohe Risiko der aseptischen Prothesenlockerung.