Erschienen in:
01.06.2015 | Schwerpunkt
Inadäquate ICD-Therapien
Problem gelöst nach MADIT-RIT?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Christof Kolb
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
|
Ausgabe 2/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die MADIT-RIT-Studie stellt eine der bedeutendsten Studien zu implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) der letzten Jahre dar. Sie stellt in besonderer Weise heraus, dass unterschiedliche Programmierstrategien (hohe Detektionsfrequenz oder verzögerte Therapie vs. konventionelle Einstellung) die Häufigkeit inadäquater ICD-Therapien reduziert, das Synkopenrisiko unverändert belässt und zu einem verbesserten Patientenüberleben führen kann. Die Studie sollte alle Kardiologen und Elektrophysiologen dazu anhalten, ihre gegenwärtigen Programmierstrategien kritisch zu hinterfragen. Allerdings wurden in die Studie v. a. Patienten mit ischämischer oder dilatativer Kardiomyopathie eingeschlossen, die zur Primärprophylaxe des plötzlichen Herztods einen Zweikammer-ICD oder ein ICD zur Resynchronisationstherapie erhalten haben, und es können die Ergebnisse der Studie nicht unbedingt auf andere Krankheitsbilder und andere Gerätearten übertragen werden. Trotz des Erfolgs der MADIT-RIT-Studie sind weitere Anstrengungen erforderlich, um die ICD-Algorithmen zur Arrhythmiedetektion weiter zu verbessern und inadäquate Therapien zu minimieren. Eine optimierte ICD-Therapie schließt zudem die Vermeidung von unnötigen Schocks und die Behandlung aller anderen Aspekte der kardialen Grunderkrankung mit ein.