Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Individualmedizinische Relevanz von Kopfschmerzen
Komorbiditäten und Lebensqualität
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dipl. Psych. G. Haag
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Sehr häufig führen primäre Kopfschmerzen bei einer Vielzahl der Betroffenen zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität. Sie ist vor allem bei Patienten mit chronischer Migräne, chronischen Spannungskopfschmerzen und Cluster-Kopfschmerzen eingeschränkt. Dies steht im Widerspruch zum immer noch anzutreffenden Vorurteil, dass Kopfschmerzen keine ernsthaften Erkrankungen seien. Sehr häufig sind bei Kopfschmerzpatienten auch Komorbiditäten mit somatischen und vor allem auch psychischen Erkrankungen zu beobachten. Im Vordergrund stehen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen arterielle Hypertonie, Schlaganfall und koronare Herzkrankheit sowie die psychischen Erkrankungen Depression, Angsterkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen sowie Schlafstörungen. Bei Vorliegen solcher Komorbiditäten ist die Lebensqualität der Betroffenen besonders deutlich reduziert. Kopfschmerzerkrankungen sollten daher ernst genommen und die Betroffenen einer konsequenten Therapie zugeführt werden, die bei schwereren Kopfschmerzformen und bei Vorliegen von Komorbidität unbedingt auch prophylaktisch und multimodal erfolgen sollte.