Erschienen in:
01.08.2014 | Übersichten
Infektionen nach sogenannten Bagatellverletzungen der Hand
verfasst von:
S. Stahl, M.D., M. Held, M.D., F. Medved, M.D., T. Manoli, M.D., H.-E. Schaller, M.D., Ph.D.
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine drohende folgenschwere Infektion ist bei bestimmten Verletzungen der Hand auf den ersten Blick oft nicht ersichtlich.
Fragestellung
Oft unterschätzte Verletzungen der Hand und häufige Infektionsrisiken werden erörtert, um zu einer realistischen Einschätzung der Prognose zu verhelfen.
Material und Methode
Es wurde eine Literaturübersicht durchgeführt, um Infektionsrisiken der Hand und oft unterschätzte Verletzungsformen zu identifizieren. Die Infektionsrisiken und Verletzungsformen werden unter dem Aspekt der Früherkennung und der rechtzeitigen angemessenen Behandlung unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Veröffentlichungen diskutiert.
Ergebnisse
Schon geringe Entzündungszeichen bei bestimmten Patientengruppen, Wundeigenschaften, Fremdkörper- oder Biss- und Hochdruckinjektionsverletzungen sollten zu einem rechtzeitigen adäquaten chirurgischen Débridement veranlassen. Im Verlauf sollte regelmäßig geprüft werden, ob ein Missverhältnis in Bezug auf die Anzahl und die Virulenz der Keime und der Immunkompetenz des Patienten vorliegt, um ggf. erneut chirurgisch zu intervenieren. Die alleinige antibiotische Behandlung kann bei abgekapselten Prozessen oder einer Fremdkörperinkorporation die lokale infektbedingte Gewebezerstörung nicht aufhalten, birgt jedoch die Gefahr der Symptomverschleierung und somit der Infektionsverschleppung und einer Resistenzentwicklung.
Schlussfolgerungen
Ein chirurgisches Débridement von Handverletzungen ist bei bestimmten Verletzungsmustern und Patientengruppen schon bei geringen Infektionszeichen angezeigt.