Erschienen in:
01.09.2015 | CME
Insuline und Hypoglykämie
Forensische Betrachtung
verfasst von:
Dr. C. Heß, B. Madea
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Diabetes mellitus ist eine weltweit auftretende chronische Erkrankung. Von ausgeprägtem klinischen und auch forensischen Interesse ist die Entwicklung einer Hypoglykämie, die sowohl spontan als auch infolge der Applikation von Insulin/Insulinanaloga bzw. oraler Antidiabetika auftreten kann. Hypoglykämien besitzen erhebliche verkehrsmedizinische Relevanz. Besonders bedeutsam ist die Hypoglykämiewahrnehmungsstörung, die bei 25 % aller Menschen mit Typ-1-Diabetes beobachtet wird. Diagnostik und Beurteilung einer Hypoglykämie im Straßenverkehr basieren auf Anamnese, Auswertung der Therapie im konkreten Fall und Laboranalysen, die häufig zu spät durchgeführt werden. Die vorsätzliche Herbeiführung einer Hypoglykämie in suizidaler bzw. homizidaler Absicht stellt die Analytik vor erhebliche Herausforderungen. Die Diagnose der Hypoglykämie sollte durch eine Analyse der Glaskörperflüssigkeit (Summenwert nach Traub) erfolgen. Für den Nachweis extern beigebrachten Insulins ist die massenspektrometrische Analyse von Insulin und C-Peptid an Serum, Glaskörperflüssigkeit und einer verdächtigen Einstichstelle unabdingbar.