Intensiver Ausdauersport bei Typ-1-Diabetes

Intensiver Ausdauersport greift erheblich in die Glukosehomöostase ein. Dies wird vom Gesunden mit intakten Regulationsmechanismen problemlos toleriert. Trotz der nachgewiesenen positiven Effekte wird oft unterschätzt, dass intensive sportliche Aktivitäten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 angesichts gestörter Anpassungsreaktionen gravierende metabolische Probleme induzieren können, sodass deren Diabetesmanagement eine interdisziplinäre therapeutische Herausforderung darstellt.

Fein abgestufte Anpassungen sowohl der Insulintherapie als auch der Kohlenhydratzufuhr sind erforderlich, um v. a. hypoglykämische Stoffwechselentgleisungen zu vermeiden und gleichzeitig den gesundheitlichen Nutzen körperlicher Aktivitäten zu gewährleisten. Der Effekt des Ausdauersports auf die Glukosehomöostase wird sowohl durch die Belastungscharakteristika als auch die metabolische Ausgangslage beeinflusst. Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften und Arbeitsgruppen zu sportlicher Aktivität bei Typ-1-Diabetes basieren meist auf Untersuchungen mittels Fahrradergometrie und können für andere Sportarten im Hinblick auf die unterschiedlichen hämodynamischen und metabolischen Beanspruchungen allenfalls orientierenden Charakter haben.

Um einen sicheren Umgang mit verschiedenartigen Ausdauersportaktivitäten bei Patienten mit Typ-1-Diabetes – insbesondere ab der 4. Lebensdekade – zu gewährleisten, bedarf es einer besonderen Fokussierung auf hypo- sowie hyperglykämische Stoffwechsellagen. Ziel ist es, einen aktiven Lebensstil langfristig zu fördern und zu unterstützen sowie potenzielle Risiken zu minimieren. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und Trainern/Bewegungstherapeuten.