Erschienen in:
01.01.2016 | Erkrankungen durch Umwelteinflüsse | Kasuistiken
Intradermale Metalleinsprengungen bei einem Industriearbeiter
verfasst von:
Univ.-Doz. Dr. F. Breier, D. Loader, G. Wasilewicz, W. Brenner, P. Sator, R. Feldmann, A. Stella, W. Osterode, G. Falkenberg, A. Steiner, W. Jurecka
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Fallbericht
Wir berichten über einen 75-jährigen Patienten, der im Gesicht und an den Fingern symptomlose, graue Pigmentierungen aufwies. Anamnestisch war zu erheben, dass der Patient wiederholt seit über 20 Jahren Schneidearbeiten an großkalibrigen Hochspannungsleitungen durchgeführt hatte. Er war in diesem Beruf über viele Jahre bis zu seiner Pensionierung tätig gewesen, ohne bei diesen Arbeiten einen Gesichts- oder Handschutz getragen zu haben.
Diagnostik
Histologisch zeigten sich im dermalen Bindegewebe hufeisen- und splitterförmige Strukturen, die von einzelnen CD68-positiven Makrophagen umgeben waren. In der 2-dimensionalen Synchrotron-Röntgen-Fluoreszenzanalyse (SRXRF) an ungefärbten, 10 µm dicken Schnitten von Hautbiopsien, konnten Zink (Zn), Kupfer (Cu), Nickel (Ni) und Strontium (Sr) nachgewiesen werden, deren lokale teils punktförmige Verteilungen im 2-dimensionalen Mapping der maximalen Konzentration von Schwefel entsprachen. Dies dürfte am ehesten durch Komplexbindungen zu vorwiegend 2-wertigen Metallionen durch Thiolgruppen bedingt sein. Im Gegensatz dazu war die Verteilung von Eisen (Fe) weder mit jener von Schwefel (S) noch mit jener der anderen Metalle assoziiert. Die mit der SRXRF bestimmten Metalle entsprachen im Wesentlichen der Materialzusammensetzung von Hochspannungsleitungen.
Schlussfolgerung
Unseres Wissens nach ist dies der erste Fallbericht einer dermalen Metalleinsprengung in der dermatologischen Literatur, bei der die Substanzen mittels einer SRXRF identifiziert wurden.