Erschienen in:
01.03.2015 | Schwerpunkt
Ischämische Nephropathie und Nierenarterienstenose
verfasst von:
Prof. Dr. T. Lenz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Eine hämodynamisch wirksame Nierenarterienstenose kann sich klinisch unterschiedlich manifestieren: Bei unilateraler Stenose kommt es zu einer renovaskulären Hypertonie, bei bilateraler Stenose bzw. bei stenosierter Einzelniere oder Transplantatniere zusätzlich zu einer ischämischen Nephropathie mit Niereninsuffizienz und zum akuten Lungenödem. Die häufigste Ursache ist eine Arteriosklerose der ostiumnahen Aorta und Nierenarterie, seltener findet sich eine fibromuskuläre Dysplasie (unterschiedliche Formen). Kausal oft angestrebte revaskularisierende Verfahren – die Stentangioplastie oder seltener chirurgische Verfahren – erreichen im Hinblick auf die Wiedereröffnung des Lumens eine hohe primäre technische Erfolgsrate. Insbesondere die katheterbasierten Interventionen werden bei der arteriosklerotisch verursachten Stenosierung jedoch gegenwärtig nur mit Zurückhaltung eingesetzt, da die funktionellen Langzeitergebnisse bezüglich Hypertonie und Nierenfunktionsstörung wenig überzeugend sind. Im Einzelfall kann es aber notwendig und vertretbar sein, ein revaskularisierendes Verfahren einzusetzen, z. B. bei sonst therapierefraktärer Hypertonie, bei progredientem Nierenversagen oder bei anders nicht zu beherrschenden Überwässerungszuständen.