Erschienen in:
01.06.2014 | Originalarbeit
Ist die posttraumatische Radiuskopfresektion noch zeitgemäß?
verfasst von:
Harald Rief, Tim Friedrich Raven, Astrid Lennert, Arnold Johannes Suda, Stefan Studier-Fischer, Paul Alfred Grützner, Bahram Biglari, Priv.-Doz. Dr. med. Arash Moghaddam
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Resektion des Radiuskopfes war in der Vergangenheit bei nicht rekonstruierbaren Radiuskopffrakturen häufig die einzige Therapieoption. Mit den modernen Prothesen steht nun eine weitere Behandlungsmethode zur Auswahl. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage in welchen Fällen die ersatzlose Resektion noch vertretbar ist.
Patienten und Methoden
In einem Studienkollektiv von 44 Patienten wurden 28 Patienten mit einer Radiuskopfprothese, 9 Patienten mit einer Radiuskopfresektion und 7 Patienten mit einer Radiuskopfteilresektion versorgt. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 29 Monate. Insgesamt wurden 13 Mason III- und 31 Mason IV-Frakturen versorgt.
Ergebnisse
Der Score nach Morrey ergab bei den Radiuskopfprothesen im Mittel 79 (83; 47–98) Punkte; bei den Radiuskopfresektionen einen Durchschnittswert von 79 Punkten (74; 56–95) und bei den Teilresektionen des Kopfes einen Mittelwert von 74 Punkten (72; 48–93).
Schlussfolgerung
Die Resektion des Radiuskopfes bei ansonsten stabiler ligamentärer Führung des Ellenbogens kann zu guten Ergebnissen führen. Bei ligamentären Begleitverletzungen ist jedoch die Radiuskopfprothese vorzuziehen, da durch sie der radiale Pfeiler und somit die Gelenkgeometrie wieder hergestellt werden kann, wodurch eine frühfunktionelle Beübung möglich ist. Unter Berücksichtigung dieser Tatsachen zeigen die RK-Resektion und die RK- Prothese bessere Ergebnisse als die Teilresektion des Radiuskopfes. Diese ist aufgrund verstärkter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nicht zu empfehlen.