Erschienen in:
01.06.2015 | Rezension
Johann S. Ach (Hrsg) (2013) Grenzen der Selbstbestimmung in der Medizin.
Mentis, Münster, 337 Seiten, 39,80 €, ISBN 978-3-89785-818-3
verfasst von:
Prof. Dr. iur. Gunnar Duttge
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
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Ausgabe 2/2015
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Auszug
Die „Patientenautonomie“ hat in Medizinethik und -recht bekanntlich einen hohen Stellenwert: Sie sichert dem einzelnen Patienten bzw. Probanden das Recht, über Art und Umfang eines ärztlichen Zugriffs auf seinen Körper (innerhalb des Rahmens der ärztlichen Professionalität) das entscheidende Wort sprechen zu können. Um auch dem medizinischen Laien eine informierte und möglichst reflektierte Entscheidung zu ermöglichen, bedarf es einer umfänglichen ärztlichen Aufklärung („informed consent“). Jenseits dieser weithin etablierten Grundlagen wirft der Rekurs auf die „Autonomie“ bzw. „Selbstbestimmung“ jedoch eine Vielzahl ungeklärter Fragen auf: „Was genau ist [dar]unter […] zu verstehen? Wie lässt sich das Autonomieprinzip begründen und warum ist uns Autonomie eigentlich wichtig? Welche Rolle spielt das Autonomie-Prinzip im Zusammenhang [mit] anderen ethischen Prinzipien, insbesondere […] des Nichtschadens und des Wohltuns? Unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen lässt [sie] sich […] realisieren? Wann und mit welchen Gründen darf [sie] […] eingeschränkt werden […]?“ (Vorwort, S. 9). Diese zentralen Aspekte beleuchtet der im vergangenen Jahr vom Geschäftsführer des Münsteraner Centrums für Bioethik Johann S. Ach herausgegebene Sammelband, der aus Vorträgen im Rahmen einer Summerschool, veranstaltet im Juli 2012 von der Münsteraner Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normbegründung in Medizinethik und Biopolitik“, hervorgegangen ist. …