Erschienen in:
01.10.2014 | Diagnostische Elektrophysiologie und Devices
Kardiale Kontraktilitätsmodulation zur Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz
verfasst von:
Dr. J. Kuschyk, S. Röger, M. Borgggrefe
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Die symptomatische medikamentös austherapierte Herzinsuffizienz ist trotz großer Fortschritte in Diagnostik und Therapie mit einer Prävalenz von 1–2 % (> 10 % bei Patienten > 70 Jahre) die führende Todesursache und einer der Hauptgründe für Hospitalisierungen in der westlichen Welt. In den 1990er-Jahren betrug die 5-Jahres-Mortalität nach der Erstmanifestation von Symptomen 60–70 %. Durch Ausschöpfung aller Therapieoptionen konnten in den letzten Jahren die Hospitalisierungsrate sowie die Mortalität signifikant gesenkt werden. Als unverzichtbare Basistherapie steht dabei die medikamentöse Herzinsuffizienztherapie inklusive β-Blocker, ACE-Hemmer oder AT-I-Antagonisten, Aldosteronantagonisten, Diuretika oder auch Ivabradin nach den aktuellen Leitlinien im Vordergrund. Bei weiterhin symptomatischen oder therapierefraktären Patienten können additive elektrische Therapieoptionen die Morbidität und ggf. auch Mortalität senken. Für Patienten mit hochgradig reduzierter systolischer Herzfunktion, verbreitertem QRS-Komplex > 150 ms und Linksschenkelblock (LSB) hat die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) eine Klasse-I-Empfehlung. Die CRT-Therapie ist jedoch nur für < 50 % der Herzinsuffizienzpatienten geeignet und hat sich bei Patienten mit schmalem QRS-Komplex mittlerweile als kontraindiziert erwiesen. Es besteht deshalb der Bedarf für alternative elektrische Therapieformen, insbesondere für die Patientengruppe mit einer QRS-Breite < 120 ms. Im Folgenden wird zusammenfassend über die kardiale Kontraktilitätsmodulation (CCM) als Device-basierte Therapieoption bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz berichtet. Dabei handelt es sich um ein elektrisches Therapieverfahren, das durch einen neuartigen Stimulationsalgorithmus mit hochenergetischer Impulsabgabe während der absoluten Refraktärphase des Aktionspotenzials zu einer dauerhaften Kontraktionssteigerung des Myokards und klinischer Verbesserung der Patienten führen kann.