Erschienen in:
01.12.2015 | Schwerpunkt
Katheterablation und die Komplikationen
verfasst von:
Prof. Dr. med. D. Steven, J.-H. van den Bruck, T. Plenge, Dr. med., J. Lüker, Dr. med., A. Sultan, Dr. med.
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Die Katheterablation von Vorhofflimmern hat sich zu einer Standard- und in einigen Fällen sogar Erstlinientherapie entwickelt. Hierbei ist es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Prozedurzahlen gekommen. Die in den erfahrenen Zentren publizierten Daten legen nahe, dass die Anzahl der Komplikationen mit zunehmender Erfahrung abnimmt. Aufgrund der gleichzeitig aber auch steigenden Zahl unerfahrener Zentren nimmt im Durchschnitt die Komplikationsrate eher zu. Hier ist auf Dauer eine sinnvolle Qualitätssicherung gefragt, um nicht dem Patienten die Wahl der „sicheren Zentren“ zu überlassen. Am häufigsten treten vaskuläre Komplikationen auf, die meist in der Folge gut verlaufen und keiner weiteren Intervention bedürfen. Gerade der Inzidenz ischämischer Schlaganfälle kann mittels stringenter Kontrolle der periprozeduralen Antikoagulation gut begegnet werden. Die bei der Wahl von Kryoenergie häufiger auftretende Phrenikusläsion kann mittels Stimulation des N. phrenicus während der Ablation der rechten Pulmonalvenen in der Häufigkeit des Auftretens reduziert werden. Die am meisten gefürchtete Komplikation der atrioösophagealen Fistel ist selten. Es liegen keine Daten für eine effektive Vermeidung der Komplikation vor. Eine postprozedurale 4- bis 6-wöchige Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren sowie die intraprozedurale Messung der Ösophagustemperatur und Reduktion der Ablationsenergie an der Hinterwand des linken Vorhofs können möglicherweise helfen, die Häufigkeit der Komplikation zu reduzieren.