Erschienen in:
23.02.2015 | Schwerpunkt_Pro & Kontra
Ablehnung beruht auf „alten“ Betablockern
Moderne vasoaktive Substanzen bevorzugt einsetzen
verfasst von:
Prof. Dr. Martin Middeke
Erschienen in:
CardioVasc
|
Ausgabe 1/2015
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Auszug
Die Amerikaner [
1], die International Society of Hypertension [
2] und die Briten [
3] empfehlen die Betablocker nicht mehr als antihypertensive „First-line“-Therapie, während die europäischen Leitlinien die Betablocker noch für die initiale Monotherapie aufführen [
4]. Die ablehnende Haltung gegenüber den Betablockern hat ihren Ursprung in der negativen Bewertung durch Lindholm seit seiner Metaanalyse von 2005 [
5]. In dieser Metaanalyse wurden überwiegend Daten aus alten Interventionsstudien mit dem nicht selektiven Betablocker Propranolol und dem (alten) selektiven Betablocker Atenolol ausgewertet. Es zeigte sich eine Unterlegenheit der Betablocker im Vergleich zu anderen antihypertensiven Substanzgruppen in der Primärprävention des Schlaganfalls, nicht jedoch des Herzinfarktes. Die möglichen Ursachen sind eine vergleichsweise geringe Senkung des aortalen/zentralen Blutdruckes, ungünstige vaskuläre Effekte (Erhöhung der Pulswellengeschwindigkeit und des Augmentationsindex) und evtl. ungünstige metabolische Effekte (Gewicht, Fett- und Glukosestoffwechsel). …