Erschienen in:
01.10.2012 | Konzepte
Konzept für ein Einsatzregister des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
verfasst von:
Dr. M. Helm, S. Klinger, S. Hentsch, D. Biehler, L. Lampl, M. Kulla
Erschienen in:
Notfall + Rettungsmedizin
|
Ausgabe 7/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die medizinische Versorgung erkrankter und verletzter bzw. verwundeter Soldaten im Auslandseinsatz stellt für den Sanitätsdienst der Bundeswehr eine besondere Herausforderung dar.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Publikation ist es, das in einer interdisziplinär und interprofessionell besetzten Arbeitsgruppe entwickelte Konzept für ein zukünftiges Einsatzregister als zentrales Instrument des medizinischen Qualitätsmanagements im Rahmen der Einsatzmedizin vorzustellen.
Ergebnisse
Vor dem Hintergrund der Qualitätsmaxime des Sanitätsdienstes lassen sich aus fachlicher Sicht 3 zentrale Forderungen an ein derartiges Einsatzregister formulieren: 1. Abbildung traumatologischer und nichttraumatologischer Notfälle, 2. Einschluss sämtlicher Behandlungsebenen vom Zeitpunkt der Erkrankung bzw. Verletzung/Verwundung im Einsatzland bis zur Wiedereingliederung im Heimatland/Tod des Patienten, 3. Möglichkeit eines externen militär- und zivilmedizinischen Benchmarkings. Hinsichtlich des Dokumentationsinhalts ergeben sich daraus folgende Lösungsansätze: Umsetzung des Kerndatensatzes des zukünftigen NATO-Traumaregisters. Zudem muss als ziviler Standard der Datensatz des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Datensatz des Notaufnahmeprotokolls der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) eingeschlossen sein. Vor dem Hintergrund der ungünstigen Rahmenbedingungen zur Dokumentation im Auslandseinsatz wird hinsichtlich der Dokumentationsform ein System auf Basis der digitalen Papier-und-Stift-Technologie (DPP-Technologie) favorisiert. Es vereint die Vorteile einer primär elektronischen Dokumentation mit denen einer primär handschriftlichen Dokumentation bei ausreichender Robustheit für den Einsatz in einem militärischen Umfeld. Hinsichtlich des Dokumentationsflusses ist im Einsatzland die Informationsweitergabe von einer zur anderen Behandlungsebene in Papierform (Original-Papierdokument) vorgesehen. Parallel und unabhängig davon erfolgt die Weitergabe der auf den jeweiligen Versorgungsebenen generierten Daten in anonymisierter und verschlüsselter Form beispielsweise webbasiert direkt an das Einsatzregister. Dort werden die Daten zusammengefasst und zur weiteren Verwendung aufbereitet.