KV senkt Honorar für Bereitschaftsdienste

Weil nur wenige Patienten den Bereitschaftsdienst in Anspruch nehmen, reduziert die KV den garantierten Stundensatz von 50 auf 40 Euro. Garantiert weniger Geld? Die Vertreterversammlung (VV) der KV Niedersachsen hat die Garantiegrenze im Bereitschaftsdienst von 50 auf 40 Euro pro Stunde gesenkt. Der Grund: Im Bereitschaftsdienst sitzen die niedersächsischen Kollegen vor leeren Stühlen. Laut VV-Beschluss vom Anfang des Jahres garantiert die KV Niedersachsen im Bereitschaftsdienst ein Mindesthonorar von 50 Euro pro Stunde. Der Betrag orientierte sich am durchschnittlich im Bereitschaftsdienst erwirtschafteten Stundenhonorar. Wo es unterschritten wurde, floss zum Ausgleich Geld aus dem Sicherstellungsfonds. „Der benötigte Gesamtbetrag aus dem Fonds war nun im ersten Quartal deutlich höher als erwartet“, erklärte der Bereitschaftsdienstkoordinator der KV, Dr. Thorsten Kleinschmidt, der „Ärzte Zeitung“. „Er lag bei 2,8 Millionen Euro. Das wären in diesem Jahr mehr als elf Millionen Euro.“ Nach kontroverser Diskussion hat die VV beschlossen, die Stützungszahlungen auf zwölf Millionen Euro im Jahr einzufrieren und künftig nur noch 40 Euro pro Stunde zu garantieren. „Die Kollegen verlieren dabei kein Geld“, sagte Kleinschmidt. „Denn die Bereitschaftsdiensthonorare werden vorab von der Gesamtvergütung abgezogen.“ Sollten mehr als 12 Millionen Euro benötigt werden, sinkt die Garantie auf einen entsprechend geringeren Stundenbetrag. Tatsächlich ließen sich in Niedersachsen als Reaktion auf die Bereitschaftsdienstreform immer weniger Patienten außerhalb der Sprechstunden behandeln. Die Ringe sind vergrößert worden und damit wurde ihre Zahl reduziert – von mehr als 300 auf heute etwa 120. Außerdem haben die Koordinatoren Notdienstpraxen eingerichtet. „Aber in vielen Gebieten leben zu wenige Menschen, um eine ausreichende Fallzahl zu garantieren“, sagte Kleinschmidt. Neben dem finanziellen Ausgleich aus dem Fonds verwies Kleinschmidt auf weitere Optimierungsmöglichkeiten: „Man könnte die Ringe vergrößern oder passender zuschneiden.“ Laut Masterplan der KVN könnte man die Zahl der Ringe sogar auf 80 drücken. „Es ist aber nicht opportun, so einen Plan von oben herab durchzusetzen“, sagte Kleinschmidt. Oft sei eine Vergrößerung wegen der regionalen Umstände gar nicht möglich. „So etwas muss, wenn überhaupt, bottom up geschehen.“

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