Erschienen in:
01.11.2012 | Operative Techniken
Latissimus-dorsi-Transfer bei nichtrekonstruierbarem Rotatorenmanschettendefekt
Indikation, Operationstechnik und Technikmodifikationen
verfasst von:
Dr. S. Buchmann, J.E. Plath, A.B. Imhoff
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Operationsziel
Verbesserung der glenohumeralen Zentrierung und der Außenrotationskraft durch den Transfer des M. latissimus dorsi auf das Tuberculum majus bzw. den proximalen lateralen Humerus.
Indikationen
Nichtrekonstruierbare posterosuperiore Rotatorenmanschettenruptur.
Kontraindikationen
Fortgeschrittene Defektarthropathie, Subskapularisläsion, Deltoideusdefekt, Axillarisparese.
Operationstechnik
Diagnostische Arthroskopie in Seitenlage. Anschlingen der langen Bizepssehne und Tenotomie supraglenoidal. Dorsaler Zugang. Präparation und Mobilisation eines gestielten Latissimus-dorsi-Lappens. Zweiter Zugang ventral mit Deltasplit. Debridement der Sehnenstümpfe der Rotatorenmanschette. Einbringen von Schraubfadenankern in das Tuberculum majus. Durchzug des Muskellappens von inferior des posterioren M. deltoideus nach intraartikulär. Refixation auf dem Tuberculum majus (ggf. Vernähen mit residualem Rotatorenmanschettengewebe).
Weiterbehandlung
Ruhigstellung in einem Thoraxabduktionsgips für 6 Wochen. Passive Beübung der Schulter aus dem Gips heraus (IRO/ARO 0°-0°-frei und ABD/ADD frei-45°-0°). Aktive assistive Übungen ab der 4. Woche postoperativ. Zunehmend Freigabe der passiven Beweglichkeit ab der 7. Woche. Freie aktive Beweglichkeit ab der 10. Woche postoperativ.
Ergebnisse
Es wurden 17 Patienten nach einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 57,6 (SD 27,5) Monaten untersucht. Das Durchschnittsalter betrug zum Operationszeitpunkt 55,6 (SD 7,7) Jahre. Es wurde im Durchschnitt ein Constant-Score von 64,4 (SD 17,4) Punkten erzielt. Die aktive Außenrotation in 0°-Abduktion betrug im Mittel 16° (SD 17). Die 4 Patienten (23%) mit sonographisch nachgewiesener Reruptur zeigten deutlich schlechtere klinische Ergebnisse.