Erschienen in:
01.01.2016 | Tibiakopffraktur | Originalien
Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit nach operativer Behandlung von Tibiakopffrakturen
verfasst von:
Dr. B.P. Roßbach, C. Faymonville, L.P. Müller, H. Stützer, J. Isenberg
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel war erstmalig die Untersuchung der Lebensqualität nach operativer Versorgung von Tibiakopffrakturen bei körperlich aktiven und berufstätigen Mehrfach- und Schwerverletzten. Zusammenhänge zwischen Funktion und radiologischem Ergebnis sollten bewertet und der Aktivität im Alltag und im Beruf gegenübergestellt werden.
Patienten und Methoden
Durchschnittlich 47 Monate nach der operativen Versorgung wurden 41 Verletzte mit radiologischem, funktionellem und Lebensqualitätsscore nachuntersucht.
Ergebnisse
Im Röntgenscore wurde ein mittlerer Wert von 72 von 100 Punkten erreicht. Im Aktivitätsscore ergab sich ein Durchschnittswert von 63,5 von 100 Punkten. Bei der Bewertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde ein durchschnittlicher Scorewert von 69,6 Punkten erreicht. Es fand sich eine signifikante Beziehung zwischen Röntgen- und Aktivitätsscore bzw. Lebensqualität. Signifikant war auch die Beziehung zwischen Aktivitäts- und Lebensqualitätsscore. Ein Einfluss des Operateurs auf das funktionelle Ergebnis konnte tendenziell bestätigt werden.
Schlussfolgerung
Die funktionellen wie auch die radiologischen Ergebnisse waren mäßig. Die Lebensqualität wurde durch die Folgen der Tibiakopffraktur bei 12 Patienten dauerhaft beeinträchtigt, 11 Patienten wurden nicht wieder erwerbstätig. Andererseits wurde die Lebensqualität von 28 Patienten als gut oder sehr gut eingeschätzt und die Erwerbsfähigkeit wieder erreicht. Dabei war die Lebensqualität beim Blick auf das Gesamtkollektiv fest verknüpft mit den radiologischen und funktionellen Parametern, die tendenziell von der Qualität der primären operativen Versorgung beeinflusst wurden.