Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Lebervolumen, Leberfettanteil und Körpergewicht im Verlauf einer Lebensstilinterventionsstudie
Eine Analyse mit quantitativen MR-basierten Methoden
verfasst von:
Dr. M.N. Bongers, M.D., N. Stefan, M.D., A. Fritsche, M.D., H.-U. Häring, M.D., K. Nikolaou, M.D., F. Schick, M.D., Ph.D., J. Machann, Ph.D.
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Lassen sich Zusammenhänge zwischen den Änderungen des Lebervolumens, des Anteils intrahepatischer Lipide und des Körpergewichts während einer Lebensstilintervention feststellen?
Material und Methoden
In einer prospektiven Interventionsstudie unterzogen sich 150 Probanden mit erhöhtem Diabetesrisiko für 6 Monate einer diätetischen Kalorienreduktion. Achtzehn Frauen und 9 Männer (22 bis 71 Jahre alt) mit einem mittleren Body Mass Index (BMI) von 32 kg/m2 wurden in die retrospektive Analyse eingeschlossen. Zu Beginn der Studie und nach 6 Monaten wurden das Lebervolumen mittels 3-D-MRT (Gradientenecho, „opposed phase“) und die intrahepatischen Lipide (IHL) mittels volumenselektiver MR-Spektroskopie („single voxel stimulated echo acquisition mode“ [“single voxel STEAM“]) bestimmt. Es wurden uni- und multivariate Korrelationsanalysen zwischen Änderungen des Lebervolumens (ΔLebervolumen), der intrahepatischen Lipide (ΔIHL) sowie des Körpergewichts (ΔKörpergewicht) durchgeführt.
Ergebnisse
Die univariate Korrelationsanalyse zeigte im gesamten Studienkollektiv Zusammenhänge zwischen ΔIHL und ΔKörpergewicht (r = 0,69; p < 0,0001), ΔIHL und ΔLebervolumen (r = 0,66; p = 0,0002) sowie ΔKörpergewicht und ΔLebervolumen (r = 0,5; p = 0,0073). Durch die multivariate Korrelationsanalyse konnte festgestellt werden, dass die Änderung des Lebervolumens unabhängig von der Veränderung des Körpergewichts primär von der Änderung der IHL bestimmt wird (β = 0,0272; 95 %-Konfidenzintervall [CI]: 0,0155–0,034; p < 0,0001).
Schlussfolgerungen
Die durch eine diätetische Lebensstilintervention verursachte Änderung des Lebervolumens ist – unabhängig von der Veränderung des Körpergewichts – primär durch eine Änderung des Anteils der intrahepatischen Lipide bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Lebervolumenvergrößerung bei Steatosis ein reversibler Vorgang ist, wenn es gelingt, durch eine Ernährungsintervention den Leberfettgehalt zu senken.