Rofo 2004; 176 - VO_3044
DOI: 10.1055/s-2004-827658

e-PTFE Stentgrafts zeigen im langfristigen Verlauf nach TIPSS im Vergleich zu ungemantelten Stents eine verlaesslichere Kontrolle des portosystemischen Drucks bei geringere Rate an Re-Interventionen

T Kröncke 1, J Ockenga 1, J Petersein 1, C Enzweiler 1, T Schuetz 1, H Schmidt 1, B Hamm 1
  • 1Universitätsklinikum Charité, Institut für Radiologie, Berlin

Ziele: Vergleich der Funktion e-PTFE gemantelter Stents versus ungemantelter Stents nach TIPSS Methode: Bei 13 Patienten (Pt.) mit portaler Hypertension infolge Leberzirrhose wurde ein e-PTFE gemantelter Stent (Viatorr, Fa. Gore) angelegt. Indikation waren therapierefraktaerer Aszites (N=9) sowie endoskopisch nicht beherrschbare Oesophagusvarizenblutung (N=3). Nach 3, 6 und 12 Monaten erfolgte eine Ultraschallkontrolle sowie Blutentnahme und klinische Untersuchung. Zusaetzlich wurde nach 6 und 12 Monaten eine invasive angiographische Kontrolle und Druckmessung durchgefuehrt. Ergebnisse der Druckmessung, Child-Pugh-Score und Hauefigkeit an Re-Interventionen wurden mit den Daten von Pt. einer gematchten Kontrollgruppe, welche einen ungemantelten Stent (Memotherm, Fa. Bard) erhalten hatten, verglichen. Ergebnis: Die Anlage eines gemantelten TIPSS gelang komplikationslos in allen 13 Faellen. Innerhalb der ersten 30 Tage nach Implantation trat bei keinem der Pt. eine TIPSS-Dysfunktion auf. Nach 6 Monaten lag der gemessene portal-systemische Druckgradient für die e-PTFE-Gruppe mit im Median 9mm HG (3–13mm Hg) signifikant (p=0.006) niedriger als in der Kontrollgruppe (15 (1–21)mm Hg). Das Risiko einer Re-Intervention aufgrund einer Stenosierung des TIPSS oder stark erhoehtem porto-systemischen Druckgradienten war für die Kontrollgruppe deutlich erhoeht (Odds Ratio:12.4, 95% KI, 1.8–83.8). Die ermittelten Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren unveraendert nach 12 Monaten nachweisbar. Praevalenz und Grad der Enzephalopathie als auch Menge des Aszites nach TIPSS-Anlage waren in beiden Gruppen im Vergleichchzeitraum bis 12 Monate vergleichbar. Der Child-Pugh-Score verbesserte sich von im Median 9 (7–15) auf 7 (6–9) in der e-PTFE-Gruppe und von im Median 9 (5–12) auf 8 (5–9) in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: e-PTFE Stentgrafts zur TIPSS-Anlage zeigen bei geringerer Rate an Re-Interventione im Lanzeitvergleich eine bessere Funktion als ungemantelte Stents.