Erschienen in:
01.11.2015 | Schwerpunkt : Rolle der Zytopathologie in der Pathologie
Liquid-biopsy-Analysen mithilfe zellfreier DNA (cfDNA)
Möglichkeiten und Grenzen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. E. Dahl, Dr. V. Kloten
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Molekularbiologische Analysen von Nukleinsäuren im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten (sog. Liquid-biopsy-Analysen) könnten in den nächsten Jahren die Diagnostik des Pathologen sinnvoll ergänzen – v. a. in der personalisierten Krebsmedizin. Bei den onkologischen Erkrankungen wird das Potenzial der „liquid biopsy“ insbesondere darin gesehen, die Tumorlast nichtinvasiv zu bestimmen und entstehende Resistenzen gegen spezifische Therapien bei Patienten mit metastasierten Tumoren frühzeitig zu erkennen. Aber auch der primäre Nachweis onkologischer Treibermutationen mithilfe der Blutanalyse wird zunehmend diskutiert und ist zum Nachweis von Epidermal-Growth-Factor-Receptor(EGFR)-Mutationen beim Lungenkarzinom bei fehlender Biopsie bereits zugelassen. Insgesamt betrachtet erscheint die blutbasierte DNA-Analytik aufgrund vieler offener Fragen und beträchtlicher Unsicherheiten aber noch nicht einsatzbereit für einen routinemäßigen Einsatz in der Krebsdiagnostik. Der vorliegende Artikel möchte den Stand der Entwicklung aus Sicht eines molekularpathologischen Labors darlegen.