Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Lupus erythematodes
verfasst von:
PD Dr. C. Günther, S. Beissert
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung mit breitem Spektrum kutaner Manifestationsformen. Der pathogenetisch zugrunde liegende Toleranzverlust gegenüber körpereigenen Antigenen kann durch Störungen der Apoptose, der Elimination von Zellresten und gesteigerte Aktivierung des angeborenen sowie adaptiven Immunsystems bedingt sein. Die gesteigerte Aktivität des angeborenen Immunsystems kann durch Stimulation mit endogenen oder exogenen Nukleinsäuren, genetischen Varianten in Komponenten der Rezeptorkaskaden oder Störungen der Nukleinsäurerestriktion induziert werden. Das resultierende Entzündungsmilieu wird wesentlich durch Typ-I-Interferone bestimmt und ist durch eine Autoantikörperproduktion gekennzeichnet. Wesentliche Provokationsfaktoren des Lupus erythematodes sind UV-Strahlung und Infektionen.
Therapie
Therapeutisch werden Glukokortikoide sehr wirksam eingesetzt. Zugelassene Alternativen für die Langzeittherapie sind Antimalariamedikamente und der B-Zell-Inhibitor Belimumab für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes.
Schlussfolgerung
Zukünftige Studien sollten stärker den Effekt neuer Therapien auf den kutanen Phänotyp analysieren, damit frühzeitig ein Einsatz bei kutaner Manifestation des Lupus möglich wird. Zudem sind neue Therapiestrategien erforderlich, die gezielt auf die pathogenetisch verantwortlichen Mechanismen individueller Subtypen des Lupus erythematodes gerichtet sind, um so den Behandlungserfolg innerhalb der heterogenen Patientenpopulation zu verbessern.