Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Maligne Erkrankungen des Sinunasaltrakts
Eine monoinstitutionelle Erfahrung von 1996 bis 2010
verfasst von:
Dr. A. Schröck, F. Göke, T. van Bremen, R. Kirsten, M. Jakob, T. Ehrenberg, M. Kühnemund, A. Gerstner, K.W.G. Eichhorn
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Maligne sinunasale Tumoren sind mit einer jährlichen Inzidenz von weltweit 1/200.000 selten.
Material und Methoden
Es wurden retrospektiv alle Patienten erfasst (n = 177), welche im Zeitraum 1996–2010 an der HNO-Universitätsklinik Bonn aufgrund sinunasaler Malignome therapiert wurden. Inzidenz, Alter und Geschlecht waren für alle Entitäten vorhanden. Weitere demographische Daten, Therapie und Follow-up wurden ausschließlich für Karzinome analysiert.
Ergebnisse
Die häufigste Entität war das Karzinom (58%). Unspezifische Beschwerden vor Erstdiagnose dauerten 4,7 ± 5 Monate an. Obwohl 64% der Karzinompatienten ein lokal fortgeschrittenes Tumorleiden (T3–4) aufwiesen, zeigten nur 15% lokoregionäre Lymphknotenmetastasen. Die Gesamt-3-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei 61%. Patienten mit ausschließlich operativer Therapie hatten eine deutlich bessere Prognose als Patienten nach kombinierter oder primärer Radio(chemo)therapie. Das T-Stadium konnte als unabhängiger prognostischer Faktor identifiziert werden.
Schlussfolgerung
Aufgrund unspezifischer Beschwerdesymtomatik werden sinunasale Malignome meist erst in fortgeschrittenem Tumorstadium diagnostiziert. Trotz multimodaler Therapieansätze ist die Prognose schlecht.