Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Maßnahmen bei Verdacht auf hochkontagiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. Dipl.-Ing. René Gottschalk
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Hochkontagiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen sind in Deutschland extrem seltene Ereignisse. Die Fallzahlen seit dem Jahr 2000 (6 Fälle) zeigen, dass die ursprünglich von der damaligen Fachgruppe „Zivil-militärische Zusammenarbeit am RKI“ angenommene Zahl von einem Patienten pro Jahr bei Weitem nicht erreicht wird. Dies ist auch in der gegenwärtigen Ebolafieber-Krise nicht anders – bislang wurden in Deutschland ausschließlich Patienten behandelt, die zuvor von den in Westafrika tätigen internationalen Hilfsorganisationen avisiert wurden. Dennoch ist die Vorhaltung von spezialisierten Behandlungszentren, die auch unerwartet auftretende Patienten betreuen und behandeln können, notwendig. Zur Vernetzung der Kompetenz- und Behandlungszentren wurde der „Ständige Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen“ (STAKOB) am Robert Koch-Institut etabliert. Der STAKOB erarbeitet Empfehlungen zum klinischen und seuchenhygienischen Management, die die Therapie des einzelnen Patienten in den 7 spezialisierten Behandlungszentren bis hin zum Vorgehen der Kompetenzzentren im Bereich des öffentlichen Gesundheitsdienstes zur Vermeidung der Ausbreitung des Krankheitserregers in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland betreffen. Der vorliegende Beitrag soll einen Überblick über die 3 häufigsten Szenarien im Zusammenhang mit dem Auftreten von hochkontagiösen, lebensbedrohlichen Erkrankungen geben.