Erschienen in:
01.05.2015 | Schwerpunkt
Medikamentöse und Insulintherapie bei Diabetes mellitus Typ 2
Update
verfasst von:
PD Dr. E. Siegel
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prävalenz des Diabetes mellitus Typ 2 in der erwachsenen Bevölkerung beträgt > 7 %. Trotz neuer Therapieoptionen und moderner Insuline bleibt die Therapie eine Herausforderung. Insbesondere bei Patienten mit Adipositas oder einer ausgeprägten Insulinresistenz ist es oft schwierig, die notwendigen Zielwerte zu erreichen. Bei der initial meist symptomlosen Erkrankung ist das Ziel die rechtzeitige Erkennung und Vermeidung von Komplikationen.
Material und Methoden
Der Beitrag bietet ein Update zu den Einsatzmöglichkeiten der modernen Therapieformen im Diabetesmanagement.
Ergebnisse
Die Grundlage jedes Behandlungsprogramms sind Lebensstilinterventionen inklusive der Diabetesschulung. Wenn diese versagen, muss eine medikamentöse Therapie begonnen oder gesteigert werden, die sich u. a. am Hämoglobin A1c (HbA1c) orientiert. Der HbA1c-Zielwert soll die patientenspezifischen Gegebenheiten berücksichtigen und gemeinsam mit dem Patienten festgelegt werden. Liegen keine Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten vor, ist Metformin das Medikament der ersten Wahl. Abgesehen von Metformin ist die Datenlage, nach der wir uns richten können, eingeschränkt. Eine Kombinationstherapie mit einem oder zwei weiteren oralen oder injizierbaren Medikamenten ist vernünftig, um Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Vorteile anderer Substanzen können im Individualfall ein geringeres Hypoglykämierisiko, eine geringere Gewichtszunahme, die orale Applikation oder die Verwendbarkeit bei Niereninsuffizienz sein. Schließlich wird bei vielen Patienten eine Insulintherapie notwendig sein, entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Substanzen. Therapieentscheidungen sollten gemeinsam mit dem Patienten getroffen werden und seine Vorlieben berücksichtigen. Sie sollten das Erkrankungsstadium, Alter, Körpergewicht, Komorbiditäten sowie die berufliche Situation und Compliance einbeziehen.
Schlussfolgerung
Das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) stellt momentan gefühlt eine klare Schranke dar. Im Interesse einer individualisierten Therapie und eines personalisierten Erkrankungsmanagements sollte zukünftig eine zielführende Flexibilität im Diabetesmanagement möglich sein.