Mehr Geld für Unfall-Gutachten

Die Honorare für Gutachten im Auftrag der gesetzlichen Unfallversicherung werden zum 1. April erneut angehoben, – in der Spitze um 94 Prozent. Nach einer ersten Anhebung der Gebühren für gutachterliche Leistungen im Auftrag der Unfallversicherungsträger zum 1. April vorigen Jahres gibt es zum 1. April 2015 erneut eine Honorarerhöhung. Für freie Gutachten (UV-GOÄ Ziffern 160, 161 und 165) gibt es ebenso mehr Geld wie für die Schreibgebühr. Im Einzelnen: Eine Begutachtung ohne Fragen zum Kausalzusammenhang (UV-GOÄ Ziffer 160) bringt statt wie bisher 180 jetzt 280 Euro (+56 Prozent). Gutachten mit hoher Schwierigkeit und Ursachenklärung (UV-GOÄ Ziffer 161) werden jetzt mit 490 Euro (bis dato 280 Euro) vergütet (+75 Prozent). Ein eingehend begründetes wissenschaftliches Gutachten mit überdurchschittlich hohem Zeitaufwand (Ziffer 165) wird statt wie bisher mit 360 Euro künftig mit 700 Euro honoriert (+94 Prozent). Die Schreibgebühr (Ziffer 190) für Arztvordrucke (UV-GOÄ Ziffern 117-124) sowie Gutachten (Ziffern 146-154, 155 (ausgenommen audiologischer Befundbogen), 160, 161 und 165 wird von 3,50 Euro je Seite auf 4,50 Euro je Seite erhöht. Zwar handelt es sich bei den Gutachterhonoraren mittlerweile um Festbeträge. Allerdings sei es in Einzelfällen auch weiterhin möglich, mit einem Unfallversicherungsträger eine individuelle Honorarvereinbarung zu treffen, heißt es in einer Mitteilung der KBV. Die außergewöhnlich deutliche Anhebung der Honorare für freie Gutachten begründet der Verband der gesetzlichen Unfallversicherungsträger DGUV mit der Rolle, die freie Gutachten für das Management von Reha- und Versicherungsleistungen spielen. „Ihre Erstellung setzt auf Seiten der Gutachter eine hohe fachliche Kompetenz sowohl in medizinischen wie auch in rechtlichen Belangen voraus. Im Interesse unserer Versicherten müssen wir daher sicherstellen, dass es für die entsprechenden Fachleute wirtschaftlich interessant bleibt, freie Gutachten für die Unfallversicherung zu erstellen“, erklärt der Verband auf Anfrage von Springer Medizin / Ärzte Zeitung. Umfangreiche Recherchen hätten ergeben, dass der Aufwand für die Erstellung eines Gutachtens nicht mehr im Verhältnis zur bisherigen Vergütung steht, heißt es weiter. Das zeige sich auch im Vergleich mit den Honoraren für Gerichtsgutachten nach Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz. Die Gebührensätze seien seit Jahren nicht verändert worden. Daher habe man der von der KBV angeregten Anpassung zugestimmt.

Springer Medizin

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Abrechnung: Die aktuellen Änderungen im Blick