Erschienen in:
01.02.2016 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Meningeosis lymphomatosa
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Dr.med. R. Stuhlmann, M. Karthaus
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Meningeosis lymphomatosa ist ein meist fatales Ereignis. Eine gezielte Diagnostik ist erforderlich, um eine optimale Therapie einleiten und die Prognose der Patienten verbessern zu können. Zu unterscheiden sind die sekundäre ZNS-Beteiligung (ZNS: Zentralnervensystem) im Krankheitsverlauf sowie das primär simultane Auftreten eines zentralen und peripheren Lymphoms bei der Erstdiagnose.
Ziel der Arbeit
Die Inzidenz, die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei Meningeosis lymphomatosa sollen dargestellt werden.
Material und Methoden
Die wissenschaftliche Literatur zur Inzidenz, Diagnostik und Therapie bei Meningeosis lymphomatosa wurde analysiert.
Ergebnisse
Neben Lymphomen mit bekanntem besonders hohem Risiko für eine ZNS-Beteiligung, wie dem Burkitt- oder dem lymphoblastischen Lymphom, ist v. a. beim diffusen großzelligen Lymphom mit einem ZNS-Befall zu rechnen. Die Untersuchungen der letzten Jahre ergaben Risikofaktoren hierfür [ECOG („Eastern Cooperative Oncology Group“), IPI („international prognostic index“), > 1 E-Befall (Extranodalbefall), LDH (Laktatdehydrogenase) sowie E-Befall der Nieren]. Liquorzytologie, Durchflusszytometrie und Magnetresonanztomografie verbessern die Möglichkeit einer frühzeitigen Diagnose. Die autologe Stammzelltransplantation erscheint therapeutisch vielversprechend.
Diskussion/Ausblick
Die Durchflusszytometrie von Liquor verbessert die Sensitivität der Liquordiagnostik bei Lymphomen. Die Wertigkeit des asymptomatischen Nachweises von NHL-Zellen (NHL: Non-Hodgkin-Lymphom) im Liquor sowie die optimale ZNS-Prophylaxe bei Hochrisiko-DLBCL-Patienten (DLBCL: diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom) müssen ebenso wie erste kurative Ansätze zur Behandlung der sekundären Meningeosis lymphomatosa weiter geprüft werden.