Erschienen in:
01.11.2015 | Originalien
Milde therapeutische Hypothermie
Verbesserung des Überlebens nach Reanimation
verfasst von:
T. Schlögl, J. Schwab, M.A. Weber, B. Witzenbichler, M.A. Russ
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl mehrere Studien den positiven Effekt der milden therapeutischen Hypothermie (MTH) auf das Überleben wie auch auf die neurologische Erholung zeigen, findet dieses Verfahren nur zögerlich Eingang in die tägliche Routine.
Fragestellung
Wir untersuchten, welchen Effekt die Umsetzung der MTH in einem Haus der Schwerpunktversorgung auf das Krankenhausüberleben und den neurologischen Status hat.
Studiendesign und Methoden
Die Daten von 68 Patienten, die zwischen 09/2010 und 11/2011 nach Reanimation im Klinikum Dachau für 24 h eine MTH mit kontrollierter Körperkerntemperatur von 33°C erhielten, wurden mit Daten von 180 Patienten aus der Zeit vor der systemischen Kühlung (2001–2006) verglichen, die ebenfalls in einer Reanimationsstudie prospektiv erhoben worden waren. Zielparameter waren das Überleben sowie der neurologische Status bei Entlassung, bestimmt anhand der Glasgow-Pittsburgh Cerebral Performance Categories (CPC).
Ergebnisse
Die MTH verbesserte den Anteil der Patienten mit einem CPC-Score von 1 oder 2 von 70 % auf 85 %. Das Überleben steigerte sich insgesamt von 47/180 (26 %) in der Zeit von 01/2000 bis 01/2006 auf 27/68 (40 %) im Intervall von 09/2010 bis 11/2011.
Diskussion
Durch die Implementierung der MTH verbesserte sich sowohl der neurologische Status als auch das Gesamtüberleben nach kardiopulmonaler Reanimation.