Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Möglichkeiten und Grenzen der Interpretation von Pulswellen bei der Untersuchung physiologischer Parameter im Schlaflabor
verfasst von:
J. Kerl, D. Dellweg, D. Köhler
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Analyse und Extraktion von Informationen aus Pulswellen wird zunehmend in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Der diagnostische Wert dieser Parameter für schlafmedizinische Untersuchungen, insbesondere im Hinblick auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Schlafapnoe, aber auch deren Einschränkungen werden erörtert.
Methoden
Die Studienlage zur Verwendung von Pulswellen bei der Bestimmung physiologischer Parameter wird vorgestellt. Mit Messgeräten von SOMNOscreen® (SOMNOmedics®, Randersacker) im eigenen Labor aufgezeichnete Beispiele zeigen die Mindestvoraussetzungen bei der Qualität der verwendeten Signale (Pulswelle und EKG).
Ergebnisse
Auf der Basis einer direkten oder indirekten Analyse von Pulswellen lassen sich Parameter wie Pulsfrequenz, Pulsfrequenzvariabiliät, Pulswellenvariabilität, Pulstransitzeit, Pulswellengeschwindigkeit, systolischer und diastolischer Blutdruck, Sklerosierungsgrad zentraler arterieller Gefäße, endotheliale Funktion/Dysfunktion, Unterscheidung obstruktiver und zentraler Apnoen sowie kardiovaskuläre Risikostratifizierung ableiten. Pulswelle und EKG müssen jedoch bestimmte Formmerkmale aufweisen, damit valide Daten erhoben werden können.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Anwendung bei schlafmedizinischen Routineuntersuchungen bewertet. Methodisch aufwendige Untersuchungen, die i. d. R. wissenschaftlichen experimentellen Laborstudien vorbehalten bleiben, werden von leicht zugänglichen Methoden unterschieden, die entweder zum Standard in der Polysomonographie gehören oder leicht zu integrieren sind.