Erschienen in:
01.06.2015 | Originalien
Morbidität, Mortalität und Analyse prognostischer Faktoren beim kolorektalen Karzinom
verfasst von:
Dr. U. Clauer, J. Schäfer, J. Roder
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Diese Studie untersucht Morbidität, Mortalität und Prognosefaktoren eines unizentrischen Patientenkollektivs mit kolorektalem Karzinom und hoher Follow-up-Quote.
Material und Methoden
Die Daten von 698 Patienten wurden prospektiv erhoben und bezüglich Morbidität, Mortalität und Prognosefaktoren für das Überleben untersucht.
Ergebnisse
Insgesamt 78,8 % der Kolonkarzinome und 83,5 % der Rektumkarzinome waren symptomatisch, 6,5 % der Eingriffe erfolgten notfallmäßig. Die Mortalität betrug 3,6 %, die Morbidität betrug 42,7 %. Bei 4,3 % trat eine operativ revisionspflichtige Anastomoseninsuffizienz (AI) auf. Gesamtüberleben (OAS) und erkrankungsfreies Überleben (DFS) sind beim Kolonkarzinom nicht signifikant unterschiedlich, beim Rektumkarzinom zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen OAS und DFS. Das mittlere Überleben aller Patienten beträgt 65,39 ± 1,722 Monate. Die Anzahl befallener Lymphknoten, der R-Status, die Lymphknotenratio, das Auftreten allgemeiner oder eingriffsspezifischer Komplikationen, das Auftreten einer operationspflichtigen AI, kardiovaskuläre Vorerkrankungen und der präoperative ASA-Score sind hoch signifikante unabhängige Faktoren für das OAS. Eine Cox-Analyse ergibt als hoch signifikante Einflussfaktoren für das OAS das Alter und das Vorliegen einer pathohistologischen R1-Situation, weitere signifikante Einflussfaktoren sind das Auftreten allgemeiner und eingriffsspezifischer Komplikationen sowie das Vorliegen einer kardiovaskulären Vorerkrankung.
Schlussfolgerung
Kardiovaskuläre Vorerkrankungen erhöhen die Morbidität. Größte Einflussfaktoren für das Patientenüberleben sind UICC-Stadium, R-Status, Lymphknotenbefall und das Auftreten von Komplikationen.