Erschienen in:
01.02.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Motorische Ersatzplastik durch Sehnentransposition bei Lähmung des Nervus radialis
verfasst von:
Dr. G. Koulaxouzidis, G.B. Stark, F.M. Lampert
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung der aktiven Handgelenksstreckung, Daumenstreckung und Langfingerstreckung durch Muskeltransposition.
Indikationen
Irreparable periphere Radialisparese. Erkrankungen peripherer Nerven, Muskel-/Sehnenverletzung. Internal Splint bei hoher Radialisparese.
Kontraindikationen
Reversible distale Radialisparese. Fehlen geeigneter Donor-Muskeln, spastische Parese. Fehlende passive Gelenkbeweglichkeit. Narbige Weichteilverhältnisse. Spendermuskel mit eingeschränkter Funktion. Reinnervierte Muskelsehneneinheiten. Progressive Muskel- oder Nervenerkrankung. Mangelnde Compliance.
Operationstechnik
Transposition von M. flexor carpi ulnaris, M. palmaris longus und M. pronator teres. Sehnendurchflechtung von M. pronator teres mit M. extensor carpi radialis brevis, M. extensor digitorum communis mit M. flexor carpi ulnaris. Sehnendurchflechtung von M. extensor pollicis longus mit M. palmaris longus nach Mobilisation aus 3. Strecksehnenfach und Umlagerung. Durchflechtungen nach Pulvertaft.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung für 3 Wochen in Entlastungshaltung in palmarer Unterarmschiene. Anschließend Schiene zur Nacht für weitere 2 Wochen. Intensive krankengymnastische Nachbehandlung für 4–6 Wochen mit Beginn ab der 3. postoperativen Woche.
Ergebnisse
Die beschriebene motorische Ersatzplastik kam in einem Zeitraum von 14 Jahren in 12 Fällen zur Anwendung. In 9 Fällen lag eine hohe Radialisparese vor. In Übereinstimmung mit der aktuellen Literatur kann die beschriebene motorische Ersatzplastik als zuverlässiges Verfahren angesehen werden.