Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Mutterschaft mit 40 − ovarielle Reserve und Risiken
verfasst von:
P. Ritzinger
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Zunehmendes mütterliches Alter ist ab etwa 35 Jahren ein unabhängiger und direkter Risikofaktor für die Abnahme sowohl der Quantität als auch der Qualität der Eizellen, d. h. für sinkende Fekundität, eine Erhöhung der Fehlgeburtsrate sowie der kindlichen Chromosomenstörungen bei Geburt und signifikanter ab etwa 40 Jahren für Gestationsdiabetes, Placenta praevia, Sectio caesarea und intrauteriner Fruchttod. Zusammen mit anderen altersabhängigen Einflussfaktoren wirkt sich das Alter der Mutter – verstärkt ab etwa 40 Jahren – auf die erhöhte Prävalenz von Präeklampsie, Abruptio placentae, Geburtseinleitung und operative Entbindung, Mehrlingsschwangerschaft, Frühgeburtlichkeit und Wachstumsverzögerungen aus. Zum einen sollten aus den oben genannten Gründen Jugendliche bzw. junge Erwachsene über diese Risiken aufgeklärt werden, damit sie eine „informierte Entscheidung“ treffen können, wann sie den Kinderwunsch in ihrer Lebensplanung verwirklichen möchten. Zum anderen ist es wichtig, ältere Frauen mit Kinderwunsch zu beraten, frühzeitig präventive gesundheitliche Maßnahmen zu ergreifen. Frauen über 35 Jahre, die vor der Schwangerschaft gesund sind, frühzeitig alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und im Bedarfsfall medizinisch optimal betreut werden, haben gute Chancen, eine komplikationslose Schwangerschaft zu erleben und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, auch wenn einige Risiken altersbedingt erhöht sind.